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Masterplan für bedrohte Kulturgüter: Preußische Schlösserstiftung plant 2013 umfangreiche Sanierungen

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten will 2013 mit mehreren umfangreichen Sanierungen historisch bedeutender Schlösser beginnen.

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Potsdam -  Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten-Brandenburg (SPSG) wird ihren Masterplan zur Rettung bedeutender Kulturgüter voraussichtlich vollständig umsetzen können. Zwar sei zur Halbzeit erst ein Viertel der Mittel aus dem Sonderinvestitionsprogramm abgerufen worden, sagte der Leiter des
20-köpfigen Masterplanteams, Ayhan Ayrilmaz, am Donnerstag in Potsdam. Das liege aber nur daran, dass zunächst erhebliche Planungsleistungen für die Sanierung der Denkmäler nötig waren. Von 2013 bis 2017 werde dann an verschiedenen Projekten gleichzeitig gebaut.

Die Stiftung hatte im Jahr 2007 einen Masterplan aufgestellt, um bedrohte Kulturgüter wie das Neue Palais und das Schloss Babelsberg sowie das Schloss Charlottenburg in Berlin zu retten. Insgesamt umfasst der Plan 35 Objekte mit akutem Sanierungsbedarf. Zur Umsetzung des Plans hatten der Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin ein Sonderinvestitionsprogramm mit einem Volumen von 155 Millionen Euro aufgelegt. Das Geld bekommt die SPSG zusätzlich zu
ihrem sonstigen Etat.

Ayrilmaz sagte, fast alle der 35 Projekte seien bereits angeschoben. Lediglich für die Römischen Bäder von Sanssouci in Potsdam sowie das Schloss auf der Pfaueninsel und das Besucherzentrum am Schloss Charlottenburg in Berlin gebe es noch keine Termine für einen Baubeginn.

Am Neuen Palais werden laut Ayrilmaz mehr als 25 Millionen Euro aus dem Masterplan eingesetzt. Zunächst werde ab 2013 das Sockelgeschoss saniert, in das Feuchtigkeit eindringe. Außerdem werde die Decke des Marmorsaals restauriert. Auch seien Arbeiten am kontaminierten Dach der Schlosstheaters im Neuen Palais geplant.

Ebenfalls ab 2013 wird das Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten umfassend saniert. Dazu wird das Hotel für mehrere Jahre geschlossen. Im Schloss Charlottenburg ist laut Ayrilmaz eine schrittweise Sanierung von Ost nach West vorgesehen. So könne das Schloss auch während der Sanierung genutzt werden.

Ayrilmaz zeigte sich zuversichtlich, dass die Mittel für den Masterplan wie geplant bis 2017 abgerufen werden. Zugleich äußerte der Chefarchitekt die Hoffnung, dass nach dem ersten Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Ländern ein zweites folgt. Denn das Geld reiche bei den großen Projekten nur für nötigste
Rettungsarbeiten. So werde beim Schloss Babelsberg zunächst nur die Hülle rekonstruiert. Für die Innensanierung seien nach 2017 weitere
Mittel nötig.

Die SPSG hatte den Gesamtinvestitionsbedarf im Jahr 2007 mit 735 Millionen Euro beziffert. Die Stiftung verwaltet rund 300 bauliche
Anlagen und 800 Hektar Parks.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Freitag-Ausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

Susann Fischer

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