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ATLAS: Privatsache

Jan Brunzlow über den Drang zu Ganztagsschulen

Stand:

Die Konkurrenzfähigkeit der staatlichen Grundschulen in der Landeshauptstadt steht in Frage. Seit Jahren drängen Privatschulen auf den „Bildungsmarkt“, jede dritte Grundschule in Potsdam ist inzwischen keine städtische Einrichtung mehr. Auch wenn sich deren Anzahl in den letzten vier Jahren nicht weiter verändert hat, so haben die seit Jahren steigenden Geburtenraten zu keinem adäquaten Anstieg der Schülerzahlen an kommunalen Grundschulen geführt. Gründe dafür gibt es viele: Schulleitung und Lehrer privater Schulen gelten als jünger, motivierter und innovativer, die Klassen sind meist kleiner, das Bildungsangebot größer, Sprachen gehören mit der Einschulung beginnend oft zum festen Bestandteil des Unterrichts. Selbst die anfangs als elitär geltenden Kosten sind kein K.o.-Kriterium mehr. So gibt es in der Stadt Einrichtungen, deren Schulgeld für eine Ganztagsbetreuung unter den Kosten für eine staatliche Schule, die kein Ganztagsangebot vorhält und an der einkommensabhängig extra Hortgeld bezahlt werden muss, liegt. Das Zauberwort für mehr Attraktivität heißt seit einigen Jahren Ganztagsschule – für alle Schüler an privaten, für jeden vierten an staatlichen Schulen. Zum Aufholen gegenüber Privatschulen wird das nicht reichen: Es fehlen pfiffige, moderne Konzepte.

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