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Landeshauptstadt: Pro Potsdam mit Millionen-Plus Hohe Nachfrage macht Wohnungen wertvoller

Beinahe 30 Millionen Euro Gewinn verzeichnet die Bilanz der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam für das Jahr 2012. Das Jahresergebnis von voraussichtlich 29,9 Millionen Euro sei aber im Wesentlichen ein rein rechnerisches Plus – es ist Ergebnis von Neubewertungen der Immobilienbestände oder Rückstellungen, wie Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal vor Pressevertretern erklärte.

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Beinahe 30 Millionen Euro Gewinn verzeichnet die Bilanz der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam für das Jahr 2012. Das Jahresergebnis von voraussichtlich 29,9 Millionen Euro sei aber im Wesentlichen ein rein rechnerisches Plus – es ist Ergebnis von Neubewertungen der Immobilienbestände oder Rückstellungen, wie Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal vor Pressevertretern erklärte. Das Unternehmen ist insgesamt 721 Millionen Euro wert. Der Liquiditätsbestand – also das frei verfügbare Barvermögen des Unternehmens, das für Investitionen oder zur Schuldentilgung eingesetzt werden könnte – habe sich dadurch nicht verändert.

Das Vermögen der Pro Potsdam profitiere von der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und dem anhaltenden Zuzug in den vergangenen Jahren. Das habe dazu geführt, dass auch bei der Pro Potsdam kaum noch Wohnungen leer stehen. In den letzten Jahren lag der vermietbare Leerstand bei der Pro-Potsdam-Tochter Gewoba immer unterhalb von einem Prozent des Wohnungsbestandes. In der Folge habe die Pro Potsdam nun, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, die Restbuchwerte ihrer Mietshäuser neu bewertet. Das schlage sich auch mit einer deutlichen Verbesserung in der Vermögenslage des Jahres 2012 nieder, so Westphal. Zu Beginn des Jahrtausends hatten die Plattenbauten der DDR-Zeit an Attraktivität eingebüßt. Dies führte zu einem bedeutenden Leerstand von zeitweise etwa zehn Prozent. Besonders Wohngebiete wie der Schlaatz und Drewitz waren davon betroffen. Mit der spürbaren Wohnungsknappheit hätten auch die nunmehr auf moderne Standards gebrachten Plattenbauten mit ihren günstigen Mieten an Attraktivität gewonnen. Die höhere Vermietungsquote in den Plattenbauten verlange eine aktualisierte Bewertung der Gebäude – eine sogenannte Zuschreibung. Allein dadurch wird die Pro Potsdam auf dem Papier 15,5 Millionen Euro wertvoller.

Außerdem konnte das Unternehmen sogenannte Rückstellungen auflösen. Ursache dafür sind Entscheidungen über die Eigentumsfrage bei mehreren Immobilien. Nach der Wiedervereinigung waren die Besitzverhältnisse bei vielen Immobilien ungeklärt. Es gab auch bei Häusern der Pro Potsdam zahlreiche Ansprüche auf Rückübertragung. Solange diese Ansprüche nicht geklärt waren, wurde der Wert der Immobilien nicht den Büchern des Unternehmens geführt. Im Jahr 2012 sei für einige dieser sogenannten restitutionsbehafteten Grundstücke die Vermögenszuordnung gerichtlich entschieden worden, so etwa in der Großbeerenstraße und bei einem Grundstück am Brauhausberg. Immer noch ungeklärt sei dagegen die Eigentumsfrage für Häuser mit insgesamt 264 Wohnungen in der Behlertstraße und am Brauhausberg.

Ganz ohne Effekt ist der Bilanzgewinn nicht: Da das Vermögen nun im Verhältnis zu den 457 Millionen Euro Schulden des Unternehmens gewachsen ist, verbessert sich die sogenannte Eigenkapitalquote auf 32,4 Prozent. Die erhöhte Eigenkapitalquote könne sich positiv auf die Zinskonditionen der Immobilienkredite der Pro Potsdam auswirken, so Westphal. Marco Zschieck

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