
© Bundesarchiv-Filmarchiv
Garnisonkirche: Pro und Contra zum Wiederaufbau
Das Stadtforum lädt zu einer Debatte zur Garnisonkirche ins Bildungsforum ein
Stand:
Zum anhaltenden Streit über den geplanten Wiederaufbau der barocken Garnisonkirche, die einst für das preußische Militär errichtet wurde, ist am Donnerstagabend eine Debatte mit Gegnern und Befürwortern geplant. Zu der Veranstaltung um 18 Uhr im Potsdamer Bildungsforum Am Kanal werden unter anderem Vertreter der Stiftung für den Wiederaufbau, der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche und der Christen-Initiative gegen das Projekt, von der Bundesstiftung Baukultur und vom Zentrum für Zeithistorische Forschung erwartet.
Veranstaltet wird die Debatte vom Stadtforum Potsdam. Die zivilgesellschaftliche Initiative oranisiert seit 1998 mehrmals im Jahr Debatten zur Stadtentwicklung. Zuletzt ging es etwa um soziokulturelle Zentren oder die Schulentwicklung. Die Diskussion über den Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftige die Potsdamer, sagte Saskia Hüneke (Grüne), die zu den Organisatoren des Stadtforums gehört. Das sei durch das Bürgerbegehren offensichtlich geworden, mit dem mehr als 14 000 Potsdamer die Auflösung der Stiftung für den Wiederaufbau gefordert hatten. Deshalb habe man eine eigentlich geplante Diskussion über Potsdams Umgang mit dem Weltkulturerbe verschoben.
Nun kämen Befürworter und Gegner erstmals zusammen und könnten ihre Argumente in einem geeigneten Rahmen austauschen. Am Donnerstag soll es zunächst zehn fünfminütige Kurzreferate zum baulichen Konzept, zu Fragen der Nutzung und zur Bedeutung für die Stadtgesellschaft geben. Anschließend kann diskutiert werden. Moderiert wird das Stadtforum von FH-Professor Hermann Voesgen. Vertreter der Stadtverwaltung nehmen nicht teil, obwohl sich das Stadtforum sehr darum bemüht habe, sagte Mitorganisator Günter Schlusche. Die Stadtspitze wolle die Diskussion der Zivilgesellschaft überlassen, hieß es.
Ab Freitag sind Werke zeitgenössischer Künstler, darunter eine Zeichnung des Potsdamer Modedesigners Wolfgang Joop, über die 1945 zerstörte und 1968 abgerissene Kirche in einer neuen Ausstellung zu sehen. Unter dem Titel „Ceci est une église“ (dt.: Dies ist eine Kirche), der auf die Landtagsinschrift „Ceci n'est pas un château“ (dt.: Dies ist kein Schloss) anspielt, werden die Werke bis zum 27. November in der Ausstellung zur Garnisonkirche am historischen Standort gezeigt, teilte die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau mit. (mit epd)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: