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Landeshauptstadt: Proberunden auf dem Lastenrad

Umweltfest im Volkspark hat Mobilität als Motto

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Mitmachen bei Umwelt-Bewegungen: Es könnte das bislang sportlichste Potsdamer Umweltfest werden, denn die Veranstaltung, die im Volkspark ihre vierte Auflage erlebt, hat sich in diesem Jahr das Thema Mobilität groß auf die Fahnen geschrieben. Wer will, kann am kommenden Sonntag von 11 bis 17 Uhr nicht nur mit Elektrofahrrädern und Segways durch die Grünanlagen heizen, sondern auch die Fahrt auf einem meterlangen Lastenrad wagen oder sich auf den Ökotrainer schwingen und schauen, wie viel (elektrische) Energie in ihm steckt.

Wer es gemütlicher angehen lassen will, kann dies natürlich tun und etwa das biologisch abbaubare Figurentheater „Amai“ besuchen, dessen Figuren komplett aus Pappe bestehen. Eine Zaubershow sowie Live-Musik vom Montagsorchester und dem Potsdamer Singer-Songwriter Mellow Mark sorgen für gute Stimmung. Ergänzend zum Programm bieten Stände von Umweltverbänden, wissenschaftlichen und städtischen Einrichtungen Möglichkeiten zum Gespräch – insgesamt 40 Institutionen aus den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sind an der Veranstaltung beteiligt.

Highlight und Hingucker des Umweltfestes dürfte das Mega-Lastenrad für zwei Fahrer sein, mit dem auch Besucher eine Probefahrt machen dürfen: Die 5,5 Meter lange und zwei Meter breite Eigenkonstruktion der Recycle-Werkstatt Berlin erinnert an ein Tandem mit großzügigen Ladeflächen in der Mitte. Auch ohne Auto sind so schwere Transporte über mittlere Entfernungen machbar, erklärt Anja Pentrop vom Werkhaus Potsdam, die am Sonntag Recycling-Bastelkurse anbieten wird: „Es kann 200 Kilo tragen – darauf kann man beim Umzug schon eine kleinere Zimmer-Einrichtung verladen.“ Zur Präsentation des Umweltfest-Programms am gestrigen Dienstag hatte Pentrup noch ein normales Lastenrad mitgebracht. Sogar der Elektro-Motor an der Hinterachse ist recycelt: Es handelt sich um einen ausgedienten Rollstuhlmotor.

Das Programm am Sonntag ist vielfältig: Besucher haben die Möglichkeit, Naturkosmetik herzustellen, den Bau von Nistkasten zu erlernen, einheimische Kräuter zu bestimmen, Stempel aus Motorradschläuchen zu schnitzen oder in der Pfadfinder-Jurte ihre Nähkünste zu verbessern. Unterstützt wird das Event wie im vergangenen Jahr vom brandenburgischen Umweltministerium mit 14 000 Euro aus Lottomitteln. Umweltministerin und Schirmherrin des Umweltfestes, Anita Tack (Linke), lobte vor allem den spielerischen Mitmach-Aspekt der Veranstaltung: „Dinge, die man mit erhobenem Zeigefinger vermittelt, kommen eh nicht an, Erfahrung und Spaß sind der beste Lehrmeister.“

Die Organisatoren rechnen mit bis zu 2500 Besuchern, für Besucher gilt der normale Parkeintrittspreis von einem Euro, ermäßigt 50 Cent. Erik Wenk

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