Von Jan Brunzlow: Probleme bei Grundschulneubau
Entwicklungsträger ließ Bodenplatte wieder abreißen / Eröffnung weiter im Februar 2012 geplant
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Bornstedter Feld - Beim Bau der neuen Grundschule in der Pappelallee sind offenbar verschmutzte Baustoffe als Füllmaterial unter der Bodenplatte verwendet worden. Wie Horst Müller-Zinsius vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld erklärte, habe es einen Baustopp gegeben, die Bodenplatte des Hortgebäudes sei abgetragen worden, um das Füllmaterial zu entfernen. Er habe als Bauherr gefordert, „ungeeignetes und nicht der Ausschreibung und Beauftragung entsprechendes Auffüllmaterial vom Baugrund zu entfernen“. Bauarbeiter sprachen von Giftstoffen als Grund für den Rückbau, Müller- Zinsius wollte dies nicht kommentieren.
Um die Schäden zu beseitigen, musste durch die beauftragte Baufirma das Fundament wieder aufgebrochen werden, das Recyclinggemisch als Füllmaterial entfernt werden. Inzwischen seien die Arbeiten wieder fortgeschritten, heißt es seitens des Bauherren. Die Eröffnung könne wie geplant im Februar 2012 stattfinden. Die Leistung der Baufirma, die der Entwicklungsträger beanstandet hatte, war „nicht vertragskonform“, so Müller-Zinsius. Vereinbart gewesen sei ein Schotter-Split- Sand-Gemisch, verwendet worden sei ein Recyclingmaterial, in welchem laut Medienberichten geringe Mengen Krebs erregende Stoffe gefunden worden seien. Müller-Zinsius habe darauf bestanden, dass das Füllmaterial entfernt werde. „Die Kosten hierfür trägt die Baufirma. Sie haftet auch für die Einhaltung des vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermins und sieht diesen auch gesichert“, so Müller- Zinsius. Er schätzt, dass es einen Schaden in Höhe von 30 000 Euro gegeben hat. Dass es sich dabei um Altlasten von dem früher militärisch genutzten Areal handeln könnte, schloss er aus.
Die neue Schule im Bornstedter Feld wird nach langem Hickhack um Standort und Finanzierung derzeit mit Hochdruck gebaut. Denn im Norden der Stadt mangelt es an Grundschulplätzen. Im kommenden Schuljahr muss die einzige Grundschule in diesem Gebiet, die Foerster-Schule, sechs erste Klassen aufnehmen, damit der Bedarf überhaupt gedeckt werden kann. Da die Schule allerdings selbst nicht genug Kapazität hat, müssen Schüler im Kindergarten in der benachbarten David-Gilly-Straße sowie in einem neu aufzubauenden Container untergebracht werden. Wenn die neue Schule eröffnet, soll die Foerster-Grundschule entlastet werden. Dann, so heißt es, wechseln die Schüler klassenweise in den Neubau an der Pappelallee. Der kostet 15 Millionen Euro und ist für etwa 500 Schüler geplant. Auf dem Grundstück entstehen eine Sporthalle, das Schulgebäude und ein Hortgebäude. Dieses soll, so Jugendamtsleiter Norbert Schweers, vorerst als Kita genutzt werden, so lange die Grundschule noch nicht voll ist.
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