Landeshauptstadt: Probleme mit den Problemen
Programm der 16. Brandenburgischen Frauenwoche vorgestellt / Engagement in Potsdam lässt nach
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Innenstadt - Wenn am kommenden Donnerstag die 16. Brandenburgische Frauenwoche beginnt, ist das für Sabina Scheuerer nicht nur ein freudiges Ereignis. Der Auftakt zur zehntägigen Veranstaltungsreihe verdeutlicht der Gleichstellungsbeauftragte der Potsdamer Stadtverwaltung nämlich ein gravierendes Problem: Das ehrenamtliche Engagement im Einsatz für die Frauenrechte hat in der brandenburgischen Landeshauptstadt kontinuierlich nachgelassen. Mittlerweile würde sich zu viel Arbeit auf den Schultern von zu wenigen Helfern verteilen, so Scheuerer. Und deshalb sind es diesmal auch nur zwölf Veranstaltungen, die in Potsdam auf verschiedene Anliegen und Probleme des weiblichen Geschlechts aufmerksam machen sollen. „Das sind deutlich weniger als noch in den Jahren zuvor“, so Scheuerer bei der gestrigen Präsentation des Programms im Stadthaus.
Auch wenn die Quantität der Veranstaltungen gesunken ist – die Qualität der einzelnen Events bleibt davon unberührt. Die Frauenwoche steht diesmal unter dem Motto „Mit Recht und Courage – Frauenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Zum Auftakt am 2. März im Tagungshaus BlauArt auf Hermannswerder spricht die brandenburgische Sozialministerin und Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Ziegler ein Grußwort. Bilder aus der Serie „Bei mir“ der Fotografin Brigitte Tast zeigt am 6. März ab 19 Uhr das Autonome Frauenzentrum in der Zeppelinstraße 189. Höhepunkt der Frauenwoche: Der Konzertabend am 8. März, dem Internationalen Frauentag, im Nikolaisaal. „Vorsicht Frau“, heißt das Programm von Sängerin Barbara Thalheim, die an diesem Abend von Jean Pacalet am Akkordeon begleitet wird. Sie wird sich in ihrem Programm den „unspektakulären Frauen“, den „leisen Heldinnen“ widmen.
Für die Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen stehen der Frauenwoche in Potsdam 3500 Euro zur Verfügung, ein Großteil der Summe stammt vom brandenburgischen Sozialministerium. Dieses finanziert die landesweit mehr als 200 Veranstaltungen mit insgesamt 40 000 Euro. „In diesem Ausmaß ist die Frauenwoche einzigartig in der Bundesrepublik“, so Bettina Panser, Geschäftsführerin des Frauenpolitischen Rats in Brandenburg.
Ein Novum mit der Frauenwoche ist die Einführung eines Plakats, mit dem landesweit für die Veranstaltungen geworben wird. Die Ausschreibung zur Einsendung von Entwürfen erfolgte im vergangenen Dezember. Aus den acht eingesandten Gestaltungsvorschlägen entschied sich eine Jury für den bunt bebilderten Entwurf der Grafikerin Ines Artmann. Ihr Plakat wird künftig jedes Jahr auf die Veranstaltungsreihe aufmerksam machen. hey
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