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Landeshauptstadt: Problemzone Weberpark

Bald noch mehr Leerstand: Penny-Markt verlässt das kränkelnde Einkaufszentrum in Babelsberg

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Babelsberg - In Babelsberg gibt es demnächst einen Nahversorger weniger. Der Penny-Markt im Weberpark wird am 15. Januar schließen – weil die Verkaufsfläche zu klein ist, heißt es von der Geschäftsführung. Damit wird eine weitere Lücke in das ohnehin für Leerstand anfällige Gewerbezentrum im Karree zwischen Alt Nowawes und Tuchmacherstraße gerissen. Bereits im Sommer zog der große Secondhand-Laden für Kinder aus, seitdem steht die halbe Front in der Tuchmacherstraße leer, ein unschöner Anblick.

Das um 2000 bebaute Areal mit Wohnungen und Gewerbe sei von der Lage her problematisch und entspreche nicht mehr heutigen Standards für Einkaufszentren, sagte Jan Kickinger vom städtischen Geschäftsstraßenmanagement den PNN. So sei die Struktur mit mehreren Eingängen unübersichtlich und nutzerunfreundlich. Von außen sei das Areal kaum als Ganzes wahrnehmbar, die günstige Tiefgarage werde wenig genutzt. Seit dem Wegzug der Sparkassenfiliale ist es noch ruhiger geworden. Mehr und mehr zogen sich seitdem die Händler zurück.

Dann erhoffte man sich einen Auschwung durch eine neue Ausrichtung auf die Gesundheitsbranche : Ärzte, Rehapraxen, Hebammen und eine Apotheke siedelten sich an. Belebt hat das den Weberpark nur bedingt. So gibt es im gesamten Komplex keine einzige gastronomische Einrichtung. Das sei immer an Problemen mit Anwohnern gescheitert, so Kickinger, ebenso wie der Versuch einer Einrichtung eines Künstlercafés.

Immerhin sind Büroflächen und Wohnungen gut nachgefragt, wie auch Stefan Siebner bestätigte, Sprecher der Berlinovo Immobiliengesellschaft mbH, die die Gewerbeflächen sowie einen Teil der Wohnungen verwaltet. Die Mieten seien relativ moderat, auch die Gewerbemieten, wie Kickinger betonte.

Doch von 7000 Qudratmetern Gewerbefläche stünden derzeit 1000 leer, erklärte Siebner. Ob es schon neue Interessenten für den Penny-Laden gibt, dazu wollte sich die Berlinovo nicht äußern. Grundsätzlich kommen neue Mietinteressenten, wenn es sie denn gibt, aus der Dienstleister- und Fachmarktbranche. Von weiteren Kündigungen im Nachgang des Penny-Auszugs sei derzeit nicht auszugehen: „Alle Ankermieter werden dem Standort treu bleiben und sind an Flächenerweiterungen stark interessiert“, heißt es über den benachbarten Drogerie- Markt, Textilanbieter und Lebensmittelmarkt. Kickinger befürchtet dennoch, der Weberpark könne dauerhaft eine Totgeburt bleiben. „Wir können nur versuchen, mit Events wie Festen und Märkten den Standort zu beleben“, durchgreifende Maßnahmen wie ein Umbau des Centers seien nicht möglich. So habe man sich zwar mit einem Architekten über Maßnahmen zur „Optimierung der Bausubstanz“ beraten – letztlich sei die Umsetzung aber an den Kosten gescheitert. Steffi Pyanoe

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