
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Prominenz auf dem Plattner-Campus
Stephanie zu Guttenberg und Christian Schenk beim Forum für Gründer und Investoren
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Im Hörsaal des Hasso-Plattner-Instituts am Bahnhof Griebnitzsee trafen sich am gestrigen Mittwoch mal keine Studenten, sondern Manager und auch der eine oder andere prominente Gast. Zum Treffen des 8. „Forum on Entrepeneurship“ – einem Forum für Firmengründer und Investoren – kamen etwa 300 Gäste nach Potsdam, darunter auch Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk und Stephanie zu Guttenberg.
Die Ehefrau des ehemaligen Verteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) erklärte den Teilnehmern, wie erfolgreiches Geschäft und soziale Verantwortung zusammengehen können. In Potsdam kenne sie sich gut aus, schließlich habe sie zehn Jahre in Berlin gelebt, bevor die Familie in die USA zog. Ihr Anliegen gestern war der Schutz von Kindern vor sexuellen Übergriffen. „Ich sehe hier eine gute Gelegenheit, unsere sozialen Inhalte vor Wirtschaftsvertretern zu platzieren“, sagte die 35-Jährige den PNN. Stephanie zu Guttenberg engagiert sich seit 2004 gegen Kindesmissbrauch und vertritt in Deutschland die international tätige Kinderschutzorganisation „Innocence in Danger“. 2010 gewann sie bei Günther Jauchs Promiausgabe der Quizshow „Wer wird Millionär?“ 500 000 Euro für die Organisation. „Heute sind Vertreter vieler IT-Unternehmen anwesend“, so zu Guttenberg. Das sei das richtige Publikum, um auf Anliegen des Kinderschutzes hinzuweisen. Das Internet werde von Kriminellen zur Verbreitung kinderpornographischer Inhalte genutzt. Es liege in der Verantwortung der Firmen, Nutzer davor zu schützen. Dafür wolle sie Sensibilität erzeugen, so die Mutter von zwei Töchtern. In der Vergangenheit hatte es Kritik an ihrem Einsatz wegen ihrer Co-Moderation der RTL2-Doku-Reihe „Tatort Internet“ gegeben. Darin hatten sich Schauspielerinnen in Internet-Chats als Minderjährige ausgegeben. Bei arrangierten Treffen wurden die Männer als potenzielle Straftäter angeprangert.
Zuvor hatte es Referate bekannter Wirtschaftsgrößen gegeben – natürlich auch von Software-Milliardär Hasso Plattner selbst. Internet-Investor Peter Thiel sprach über Entwicklungschancen. Der in Frankfurt am Main geborene Unternehmer war einer der ersten Investoren des sozialen Netzwerks Facebook. Medienberichten zu Folge soll er durch den Börsengang des Unternehmens in diesem Jahr mehrere Hundert Millionen Dollar verdient haben. Der ehemalige japanische Finanzminister Koji Omi sprach über den Nutzen neuer Technologien.
In den Pausen konnten die Teilnehmer bei Espresso und Antipasti neue Kontakte knüpfen – da das Wetter mitspielte auch auf der Terrasse neben dem Brunnen auf dem HPI-Campus. Dort wechselten die Visitenkarten die Besitzer, die Gäste sprachen überwiegend Englisch miteinander, aber es trafen auch sich Manager aus der Region. So unterhielten sich Martin Schmidt, Geschäftsführer der Potsdamer Uni-Ausgründung „Moojaa“, und der Kleinmachnower Manager Christian Damjakob vom Beteiligungsmanagement Thüringen miteinander. Das Forum biete ihnen die Möglichkeit, aus erster Hand die Ansicht von großen Investoren zu hören. Das sei direkter, als wenn man es später in Unternehmensbroschüren nachlese. Ein großes Plus für sie war jedenfalls der Ort: Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen in München oder Frankfurt seien sie diesmal in einer Viertelstunde zu Hause.
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