Landeshauptstadt: Protest gegen Atomkraft ohne Gegner

Innenstadt – Eine Blechtonne mit dem gelben Zeichen gegen Atomkraft platzierten gestern drei Potsdamer Atomkraftgegner vor den Filialen der Hypovereinsbank in der Dortustraße und der Deutschen Bank in der Charlottenstraße – allerdings hatte sich da der Grund für ihren Protest schon erledigt. „Wir wollten wie viele andere Anti-Atomkraft-Initiativen dagegen demonstrieren, dass beide Geldhäuser ein neues Kraftwerk in Bulgarien finanzieren wollten – doch inzwischen hat der Protest gewirkt und die Banken haben sich gegen das Projekt entschieden“, sagte Axel Dierich von den „AtomkraftgegnerInnen Potsdam“. Deswegen habe jeweils eine Abordnung seiner Gruppe ihre „besten Glückwünsche“ an die Filialleiter übermittelt – verbunden mit dem Wunsch, dass sich beide Banken verpflichten, Atomenergieprojekte nicht mehr mit den nötigen Finanzen auszustatten. „Dazu wollten sich die Banken leider nicht äußern“, so Dierich. Ein Sprecher der Hypovereinsbank bestätigte dies gegenüber den PNN und sprach von einer „unternehmenspolitischen Entscheidung“ gegen das Projekt in Bulgarien.

Für die Potsdamer Atomkraftgegner stehen die großen Proteste indes noch bevor: So findet am Donnerstag ab 19 Uhr im Bürgerhaus am Schlaatz eine Info-Veranstaltung über Atommüll und dessen Transport statt: denn ab 11. November beginnen laut Dierich die diesjährigen Proteste gegen den Castortransport. HK