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Landeshauptstadt: Protest gegen neue Regeln im Schlosspark

Hundebesitzer trafen sich in Babelsberg: Sie wollen gegen Leinenzwang und Parkordnung eintreten

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Babelsberg - Es war ein Protest mit vielen Pfoten: Etwa 30 Potsdamer Hundebesitzer haben gestern Nachmittag im Park Babelsberg gegen die neuen Park-Regeln der Schlösserstiftung protestiert – unterstützt von 40 Vierbeinern. Die müssen nämlich künftig bei Spaziergängen durch die Stiftungsparks an die Leine. Ansonsten droht ein Verwarn- oder Bußgeld in Höhe von fünf bis 35 Euro für Herrchen oder Frauchen. Dies will die Stiftung ab Mitte oder Ende April durchsetzen, sagte Sprecherin Elvira Kühn gestern auf PNN-Anfrage. Bei den Hundebesitzern stößt dies auf wenig Verständnis, besonders, wenn es um den Park Babelsberg geht. Dieser sei schließlich viel natürlicher als der Park Sanssouci oder der Neue Garten, meinten viele gestern.

Initiiert hat das Protesttreffen Anne-Marie Kaiser. Die junge Frau hat im Park Handzettel verteilt, um darauf hinzuweisen, und mit vielen Parkbesuchern über ihr Anliegen gesprochen. Ihr gehe es nicht allein um den Leinenzwang, sagte Kaiser gestern. „Hier handelt es sich darum, einen Freiraum für die Parkbenutzer zu erhalten.“ Das heißt, alles, was bisher im Park Babelsberg erlaubt ist, soll auch künftig nicht mit Geldstrafen geahndet werden: Dazu gehört für Kaiser, dass Besucher sich auf Wiesen setzen dürfen oder Drachen steigen lassen können, dass Kinder auf Bäume klettern und Hunde – ohne Leine – ein Bad im Tiefen See nehmen können. Auch tritt sie für den Erhalt des Strandbades Babelsberg ein. Dieses will die Schlösserstiftung bekanntlich schließen, um den Park Babelsberg wieder komplett in seinen historischen Zustand zu versetzen.

Die protestierenden Hundebesitzer wollen sich nun organisieren, um gegen die neuen Regeln und die Pläne der Schlösserstiftung anzugehen. Beim gestrigen ersten Treffen wurden bereits Pläne dafür diskutiert, Aufgaben verteilt und über einen möglichen nächsten Termin gesprochen. Außerdem wurde eine Unterschriftensammlung gestartet – die Listen sollen später Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) übergeben werden.

Die Schlösserstiftung hat mit Beginn des Jahres die uniformierten Parkwächter wieder eingeführt, die die Einhaltung der Parkordnung überwachen sollen. Sie sollen jeweils zu zweit „Streife“ laufen und sind mit Funk, Datenerfassungsgerät und Kamera ausgerüstet. Grundlage dafür ist eine Novellierung des Brandenburgischen Denkmalpflegegesetzes, die der Stiftung die Befugnisse einer Ordnungsbehörde überträgt. Außerdem soll ab dem Frühjahr der freiwillige Parkeintritt auch im Park Babelsberg und dem Neuen Garten verlangt werden. TYN/SCH

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