Landeshauptstadt: Proteste gegen Sanierung der Ribbeckstraße
Fördermittel stehen nur für 2004 bereit, doch die Bornstedter wollen zuerst das Parkproblem gelöst sehen
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Fördermittel stehen nur für 2004 bereit, doch die Bornstedter wollen zuerst das Parkproblem gelöst sehen Bornstedt. Der geplante Ausbau der Ribbeckstraße in Potsdam-Bornstedt muss möglicherweise verschoben oder gar ausgesetzt werden. Auf einer Bürgerversammlung am Mittwochabend sprachen sich Anwohner geschlossen gegen eine Sanierung der Straße im kommenden Jahr aus, da das in ihren Augen viel dringlichere Parkplatzproblem noch nicht gelöst ist. Der Bereich um Ribbeckstraße und Eichenallee wird seit Eröffnung des Krongutes vor knapp anderthalb Jahren massiv durch Bus- und Autoverkehr belastet. So lange sich Blechlawinen auf Parkplatzsuche durch die Straßen schieben, mache der Ausbau keinen Sinn. Der verantwortliche Fachbereich Stadtgrün und Verkehrsflächen der Stadt Potsdam drängt jedoch auf einen frühen Baubeginn. Wie Fachbereichsleiter Peter Lohrenz den Bürgern eröffnete, seien vom Land Fördergelder für die Arbeiten im kommenden Jahr bereits bewilligt worden. Außerdem müssten die Stadtwerke ohnehin Leitungen in diesem Bereich ausbessern und zum Teil neu legen – Straßen- und Leitungsbau könnten „in einem Abwasch“ erledigt werden. Petra Lütche vom Planungsbüro Merkel Ingenieur Consult erläuterte die Vorhaben: In drei Abschnitten soll saniert werden. Das erste Teilstück von der Potsdamer Chaussee bis zur Eichenallee müsse mit einer neuen Asphaltschicht versehen werden, hier seien keine Tiefbauarbeiten nötig. Im zweiten Abschnitt zwischen Eichenallee und der Straße zur Orangerie müsse dann „gebuddelt“ werden. Im dritten und letzten Abschnitt solle die Eichenallee bis zur Katharinenholzstraße erneuert werden. Außerdem werden im gesamten Sanierungsgebiet die Gehwege ausgebaut und Straßenlaternen erneuert. Mit der geplanten Ausweisung der südlichen Ribbeckstraße als „Spielstraße“ entfällt das Durchfahrtsverbot für Nicht-Anlieger, welches bislang wenigstens einen Teil der Krongut-Gäste abschrecken konnte. Die Anwohner befürchten den Verkehrskollaps vor ihren Grundstücken. „So lange der Krongut-Parkplatz in der Ribbeckstraße besteht, wird jeder auf eine Lücke hoffen und versuchen durchzukommen“, gab eine Bornstedterin zu bedenken. Die Kosten der Maßnahme beliefen sich laut Lohrenz auf ungefähr 1,2 Millionen Euro. Im südlichen Teil der Ribbeckstraße würden 75 Prozent auf die Anwohner umgelegt, in den beiden anderen Abschnitten die Hälfte. Die Bornstedter wollen jedoch „dem Krongut nicht seine Flaniermeile bezahlen“ und sperren sich gegen die Vorhaben. In den nächsten vier Wochen bräuchte das Grünflächenamt die Zustimmung der Bürger, um die Mittel im Haushalt 2004 freizumachen – sonst könne nicht saniert werden, so Lohrenz. Der ebenfalls anwesende CDU-Stadtverordnete Eberhard Kapuste wolle in dem Fall dafür sorgen, dass die Sanierung in den Haushalt für 2006 eingebracht wird und nicht verloren geht.Thomas Lähns
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