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Das Amtsgericht Potsdam muss nun über das weitere Verfahren entscheiden.

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Amtsgericht Potsdam: Prozess gegen mutmaßlichen Stalker geplatzt

Unter ungewöhnlichen Umständen ist am Potsdamer Amtsgericht ein Prozess gegen einen mutmaßlichen Stalker vorläufig geplatzt. Wie Gerichtssprecher Oliver Kramm den PNN am Dienstag bestätigte, sei der angeklagte Iraner nicht mehr zu den Verhandlungsterminen erschienen.

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Unter ungewöhnlichen Umständen ist am Potsdamer Amtsgericht ein Prozess gegen einen mutmaßlichen Stalker vorläufig geplatzt. Wie Gerichtssprecher Oliver Kramm den PNN am Dienstag bestätigte, sei der angeklagte Iraner nicht mehr zu den Verhandlungsterminen erschienen. „Er soll in seinem Heimatland festgenommen worden sein, weil er dort angeblich den Wehrdienst verweigert hatte.“ Daher müsse das Verfahren wegen des Fernbleibens des Angeklagten beendet werden – der Prozess könne erst neu aufgerollt werden, wenn der Imbissverkäufer wieder in Deutschland sei, so der Justizsprecher.

Das Gerichtsverfahren gegen den damals 32-jährigen Mann hatte Ende September begonnen. Die Anklage gegen den seit 18 Jahren in Deutschland lebenden Iraner lautete unter anderem auf unerlaubtes Nachstellen, Bedrohung und Brandstiftung. Wie berichtet soll er unter anderem im Januar das Auto seiner Ex-Freundin angezündet und ihrem neuen Freund mit dem Tod gedroht haben. Die 32-Jährige hatte vor Gericht unter Tränen geschildert, dass sie während ihrer Beziehung auch mehrfach geschlagen worden sei. Aus ihrem Umfeld hieß es, der geplatzte Prozess stelle eine hohe Belastung für die Frau dar, die sich bis heute wegen Nachwirkungen der Beziehung in psychologischer Behandlung befindet. Bei einer Neuauflage des Verfahrens müssten alle bisher gehörten Zeugen erneut aussagen. 

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