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Potsdamer Amtsgericht: Prozess wegen Misshandlung von Pflegekindern
Jahrelang soll ein Potsdamer Pfegeeltern-Paar drei Kinder gequält und misshandelt haben. Wegen gefährlicher Körperverletzung ist das Ehepaar aus Fahrland jetzt vor dem Amtsgericht angeklagt.
Stand:
Potsdam - Drei Kinder aus Potsdam sollen von ihren Pflegeeltern über Jahre hinweg misshandelt, gequält und erniedrigt worden sein. Die mutmaßlichen Taten sollen sich zwischen Oktober 1999 und November 2004 im Ortsteil Neu Fahrland abgespielt haben, sagte ein Sprecher des Potsdamer Amtsgerichts auf Anfrage. Ab dem 30. April muss sich das Ehepaar an dem Gericht wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe.
Warum die Vorwürfe den zuständigen Jugendämtern über Jahre nicht bekannt wurden, ist unklar. Bis 2003 war das Jugendamt des Landkreises Potsdam-Mittelmark für die Familie zuständig, dann ging im Zuge einer Eingemeindung die Verantwortlichkeit auf das Jugendamt der Landeshauptstadt über. 2004 endete laut einem Potsdamer Stadtsprecher das Pflegeverhältnis, als das letzte der Pflegekinder volljährig wurde. Die Vorwürfe seien Mitte 2010 bekannt geworden, sagte der Stadtsprecher, als sich eines der ehemaligen Pflegekinder der Polizei anvertraute. Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark kündigte an, Akten zu dem Fall noch einmal auszuwerten. (HK)
Mehr zu dem Fall lesen Sie in der MITTWOCHAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN
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