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Landeshauptstadt: Psychiatrie-Umzug noch offen

Klinikum kündigt finale Entscheidung für Februar an

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Eine Entscheidung über einen eventuellen Umzug der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik von der Aue zum Hauptstandort des Klinikums Ernst von Bergmann in die Charlottenstraße soll erst im nächsten Jahr getroffen werden. Klinikums-Pressesprecherin Damaris Hunsmann erklärte auf PNN-Anfrage: „Vor Februar 2011 ist keine finale Entscheidung zu einem eventuellen Umzug zu erwarten.“ Allerdings soll noch im Dezember dem Aufsichtsrat des Klinikums unter Vorsitz der städtischen Gesundheitsbeigeordneten Elona Müller (parteilos) ein „sinnvolles Ergebnis“ über den zukünftigen Standort der psychiatrischen Abteilung mit den insgesamt 98 vollstationären und 25 Tagesklinikplätze vorgestellt werden. Derzeit würden noch immer die vier Arbeitsgruppen tagen, die über „verschiedene, alternative Szenarien“ diskutieren, so Hunsmann. „Bei diesen Prüfungen stehen die Patienteninteressen an allererster Stelle“, sagte die Pressesprecherin. Die Einbindung der rund 110 Mitarbeiter der Abteilung sei ebenso erfolgt.

Derweil arbeitet das Klinikum an einem neuen Konzept für eine umfassendere Betreuung psychisch erkrankter Menschen mithilfe eines regionalen Psychiatriebudgets. Auf einer gestrigen Fachtagung im Bergmann-Klinikum wurden Erfahrungen aus anderen Bundesländern zum neuen Finanzierungssystem bei der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen ausgetauscht. Im Land Brandenburg gibt es bislang kein solches System. Modellprojekte werden derzeit in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und in Berlin-Reinickendorf erprobt.

Voraussetzung für die Einführung jenes Modellprojekts in Potsdam sei „die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern bei der psychiatrischen Behandlung und Betreuung in einer Region“, erklärte Christian Kieser, Chefarzt der Psychiatrie im Bergmann-Klinikum. Ziel sei es, Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung und weiteren Behandlungsformen zu überwinden. So stehe auch die Schaffung von vor- und nachsorgenden Strukturen sowie neue Angebote wie die aufsuchende Behandlung im Fokus, ließ Kieser wissen.

Einen Zusammenhang zwischen der Suche neuer Finanzierungssysteme bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen und einem möglichen Umzug der Klinik dementierte die Klinikum-Pressesprecherin Damaris Hunsmann auf Nachfrage. Kay Grimmer

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