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Landeshauptstadt: Psychiatrische Tagesklinik für Minderjährige Ab April erste Einrichtung dieser Art in Potsdam / Asklepios baut Gebäude Behlertstraße 45a um

Innenstadt - Noch in diesem Frühjahr erhält Potsdam eine psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche. Der Betreiber Asklepios hat dafür das Haus Behlertstraße 45 a umgebaut.

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Innenstadt - Noch in diesem Frühjahr erhält Potsdam eine psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche. Der Betreiber Asklepios hat dafür das Haus Behlertstraße 45 a umgebaut. Am 5. Januar hat darin bereits eine psychiatrische Institutsambulanz eröffnet; spätestens im April soll die Tagesklinik folgen, sagte der brandenburgische Asklepios-Geschäftsführer Volker Thesing auf PNN-Anfrage. „Wir warten aber noch auf die Bauabnahme.“ Eine Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche gibt es in der Landeshauptstadt bislang nicht. Minderjährige Patienten aus Potsdam und der Region Teltow mussten zur Behandlung 55 Kilometer weit in die Brandenburgische Landesklinik fahren, die ebenfalls zum Krankenhausbetreiber Asklepios gehört.

In der Einrichtung in der Behlertstraße will Asklepios Platz für zwölf Kinder und Jugendliche schaffen. Sie sollen dort nicht nur medizinisch betreut werden sondern auch eine in die Klinik integrierte Schule von der 1. bis zur 13. Klasse besuchen können. Auf eine solche Klinik wartet Potsdam schon lange. Die Stadt hatte dem eigenen Klinikum „Ernst von Bergmann“ schon länger einen politischen Auftrag dafür erteilt. Auch das Klinikum selbst sprach bisher immer von einem großen Defizit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, sogar von einer „Vesorgungsdürre“. Das Bergmann-Klinikum überweist seine minderjährigen Patienten nach Brandenburg, etwa wenn sie mit Essstörungen, Suchtproblemen oder nach Suizidversuchen in der Notaufnahme landen. Zehn bis 20 solcher Fälle gebe es laut Klinikum pro Jahr. Gerade für den sehr wichtigen Einbezug der Eltern in die Therapie sei die große Distanz sehr problematisch. Der heutige Verwaltungsdirektor Wilhelm Kahle war es, der in früheren Äußerungen die bisherige Situation als „Versorgungsdürre“ bezeichnete. Zumal es in Potsdam nur zwei Kinderpsychiaterinnen gab, von denen eine jetzt in Rente gegangen ist.

Doch für eine Tagesklinik fehlten dem Potsdamer Krankenhaus bisher das Personal und die Erlaubnis des Landes. Denn im Krankenhausbedarfs-Plan des Landes ist das Brandenburger Krankenhaus für die Potsdamer Kinder und Jugendlichen zuständig. Zwar gab es laut früheren Äußerungen des einstigen Bergmann-Chefs Kahle erste Verhandlungen mit dem Land, das Bergmann-Klinikum als Kooperationspartner der Brandenburger Einrichtung in den Plan aufzunehmen. Doch diese Pläne sind offenbar nicht mehr aktuell: „Wir sind in das Konzept von Asklepios nicht eingebunden.“ Für Gespräche sei das Klinikum aber immer offen. Eine eigene psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche sei derzeit aber nicht geplant. Allerdings hatte man im Bergmann-Klinikum früher bereits erklärt, dass neben einer Tagesklinik auch eine Komplett-Station für psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Potsdam wünschenswert wäre. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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