Landeshauptstadt: Publikumsmagnet
Aus- und Rückblick: Ein Jahr neues HOT
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Berliner Vorstadt - Auch ein Jahr nach seiner Eröffnung hat das neue Haus des Potsdamer Hans Otto Theaters (HOT) für Besucher anscheinend nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Während drinnen Theater gespielt wird, sind die auffällige Glasfront und das rote geschwungene Dach zuweilen begehrte Außenkulisse: Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bat dort schon den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, wie auch andere Politprominenz zum Fototermin. Mit den Premieren „Die Jüdin von Toledo“ und „Die Möwe“ geht das Hans Otto Theater nun in seine neue Spielzeit. Auf dem Programm stehen auch wieder „Effi Briest“ und „Frau Jenny Treibel“ von Theodor Fontane.
Am 22. September eröffnet das Junge Theater in der Reithalle A auf dem Gelände an der Schiffbauergasse. Damit soll jungen Zuschauern künftig nicht nur am Vormittag, sondern auch am Abend Theater geboten werden. Dass dieser „neue Akzent“ ausgerechnet am ersten Jahrestag der Neueröffnung vorgestellt wird, sei purer Zufall, sagt HOT-Intendant Uwe Eric Laufenberg. Als Geburtstagsfeier sei das jedenfalls nicht gedacht.
Vor der Eröffnung des Neubaus am 22. September 2006 sprach Laufenberg von einer „neuen Ikone“ für die Landeshauptstadt. Heute ist er zufrieden: „Die gute Stimmung hat sich das ganze Jahr über gehalten.“ Den fünf Premieren am Eröffnungswochenende folgten weitere. Besonders erfolgreich waren Laufenberg zufolge das Preußen-Stück „Katte“ und „Julia Timoschenko“, wo es um die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin ging.
„Das Theater erfreut sich regional wie überregional größter Beliebtheit“, stellt Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) fest. Die „Kombination aus neuem Standort und künstlerischer Arbeit“ sei ein „Glücksfall“ für die Kultur im Land. Bis Ende 2007 erwartet Laufenberg 115 000 Zuschauer. Schon jetzt liege die Auslastung bei 89 Prozent. Im Dezember vergangenen Jahres meldete das Theater, dass erstmals seit der Wende mehr als 100 000 Zuschauer gekommen seien.
Der Geschäftsführende Direktor Volkmar Raback führte dies in einem PNN-Interview auch auf das 26 Millionen Euro teure neue Haus nach den Plänen des Kölner Architekten und Pritzker-Preisträgers Gottfried Böhm zurück. Mit ihm konnte das Theater endlich die jahrelangen Provisorien an unterschiedlichen Spielstätten hinter sich lassen. Sein Haus sei ein fester Bestandteil in der Theaterlandschaft, das einen Vergleich mit Berlin nicht scheue, betont Laufenberg selbstbewusst.
Ein Jahr lang dauern nun jedoch schon die Probleme mit der Akustik. „Sie ist befriedigend, aber nicht gut“, sagte Laufenberg. Derzeit erarbeite ein Fachmann einen Plan, welche zusätzlichen Umbauten nötig sind, um optimale Nachhallzeiten zu erreichen. Leticia Witte
Leticia Witte
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