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Landeshauptstadt: Pünktlich 10 Uhr ankerte „Royal Louise“ an der Schwanenallee

Ufer am Jungfernsee bevorzugter Treffpunkt zum Tag des Denkmals

Stand:

Ufer am Jungfernsee bevorzugter Treffpunkt zum Tag des Denkmals Punkt 10 Uhr kreuzte die „Royal Louise“ über den Jungfernsee heran und ankerte entfernt vom Ufer auf Reede - exakt an jener Stelle, die schon auf einem Stadtplan von 1925 als Liegeplatz verzeichnet ist, verrät Heinz Ney, der Vorsitzende des Potsdamer Yacht- und Segelvereins. Indes brachte das Technische Hilfswerk bereits eine Barkasse zu Wasser, um die Schaulustigen zum Nachbau der königlichen Fregatte zu bringen, die am Nachmittag dann auch zu Fahrten hinüber zur Bertinistraße einlud. Der Verein Berliner Vorstadt hatte mit anderen Gruppen am Tag des offenen Denkmals das Erlebnis Schwanenallee perfekt inszeniert. Vereinsmitglied Christian Heinze warb mit seinen Aquarellen und Drucken für den Wiederaufbau der nach dem Krieg gesprengten Schwanenbrücke, der Förderverein Kongsnaes informierte durch seinen Vorsitzenden Volker Schneeweiß über die Wiederherstellungspläne für die königliche Matrosenstation, das Wikingerboot „Kari“ stach in See ... Zugänglich gemacht wurde sogar die Villa Schöningen, 1844 für den gleichnamigen Hofmarschall von Persius erbaut. Leider blieb auch diesmal die frohe Botschaft über eine Rettung der verfallenden Baudenkmals mit dem verwilderten Lennéschen Garten aus. Weiter führte der Weg der Besucher durch den Neuen Garten zur Muschelgrotte, wo der Förderverein zur Wiederherstellung eine besondere Überraschung bot. Der Studiengang Theatertechnik der Technischen Fachhochschule Berlin beleuchtete Wände und Decken mit Scheinwerfern, so dass die Reste der aus Steinen und Muscheln bestehenden Verkleidung aufleuchteten. Ein überwältigender Eindruck! An der bereits weitgehend sanierten Giebelfassade setzte Vereinsmitglied Roland Schulze, Inhaber der gleichnamigen Denkmalpflegefirma, gestern den Schlussstein in den Bogen des Haupteingangs. Ein Stückchen weiter an der Bertinistraße informierte indes Prof. Jan Fiebelkorn, Vorsitzender der Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten, über die Geschichte der Bauten und ihrer prominenten Bewohner. Für die Gutmann-Villa ist leider noch immer kein neuer Eigentümer gefunden, der den Verfall stoppt. Fiebelkorn diskutierte mit der stattlichen Besucherzahl auch die wegen der weiteren Bebauung des Gebietes geplante Verbreiterung der Straße von 3,50 auf 8,50 m. Sie müsse dennoch ihren Charakter als Fortsetzung der Uferpromenade am Jungfernsee behalten, forderte er. Ein Abstecher noch in die Kolonie Alexandrowka. Hier öffneten Matthias Kremer und André Kappe das von ihnen geleitete Museum, das im Haus Nr. 2 eingerichtet wird. Schon sind die Räume restauriert und die ersten Exponate zu sehen, darunter eine Büste König Friedrich Wilhelms III., der das Dorf ab 1826 erbauen ließ. Seit gestern Nachmittag hat sich sein Freund Zar Alexander zu ihm gesellt. Eine Büste des Herrschers aller Reußen brachte der Theologe Hans Schwahn mit, der aus St. Petersburg zu einem Vortrag über russische Militärsiedlungen im 19. Jahrhundert angereist war. Das von dem Arzt Dr. Hermann A. Kremer finanzierte Museum wird Anfang November eröffnet, Gruppen können sich aber jetzt schon führen lassen (Tel.0331/8170203). E. Hohenstein

E. Hohenstein

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