
© Andreas Klaer PNN/Andreas Klaer
Pünktlich zum Weihnachtsmarkt: In der Potsdamer Innenstadt kommt der Müll jetzt in „Abfallgaragen“
Künstliche Intelligenz soll Müll-Hotspots entdecken: Die Stadtentsorgung stellt in der Brandenburger Straße größere Behälter auf. Stadtweit kostet die Entsorgung eine Million Euro pro Jahr.
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Die Stadtentsorgung Potsdam (Step) hat pünktlich vor dem Start des Weihnachtsmarktes am 24. November in der Innenstadt zwölf sogenannte Abfallgaragen aufgestellt. Die Müllbehälter mit einem Volumen von 120 oder 240 Litern sollen für mehr Sauberkeit in der Brandenburger Straße, auf dem Bassin- und Luisenplatz sorgen. „Wir reagieren gezielt auf das hohe Abfallaufkommen“, sagte Step-Geschäftsführer Burkhard Greiff bei der Vorstellung der großen Behälter am Freitag.
Mit Kameras und dem KI-gestützten System „Cortexia“ würden besondere Müll-Hotspots in der Innenstadt ausgemacht, erklärte Gabriele Kosel, Leiterin der Arbeitsgruppe Straßenreinigung bei der Stadtverwaltung. Die Behälter in der Innenstadt würden täglich geleert, manchmal sogar zweimal am Tag.
Ursprünglich war die Innenstadt nur mit silbergrauen Abfallbehältern und 70 Litern Volumen ausgestattet. Das reiche für die heutigen Mengen von Einwegmüll wie Pizzakartons nicht mehr aus, so Kosel. Gerade im Bereich von Imbissen seien die kleinen Tonnen oft überfüllt. Ladeninhaber könnten aber nicht verpflichtet werden, eigene Müllbehälter aufzustellen.
Die Müllentsorgung im öffentlichen Raum sei eine freiwillige Aufgabe der Kommune, sagte Kosel. Die Stadt Potsdam wende dafür jährlich 800.000 bis eine Million Euro auf. Mit den größeren Behältern könnten Abfahrtzyklen reduziert und damit Fahrten, Personal und Geld gespart werden.
Vier der Abfallgaragen mit 240 Litern Fassungsvermögen stehen bereits seit zwei Jahren am Bassinplatz. Dort hätten sie sich bewährt, so Kosel. In den nicht fest installierten Behältern befindet sich eine normale Hausmülltonne, die einfach heraus- und wieder hineingeschoben werden kann. Deshalb die Bezeichnung Garage.
Die Behälter seien nicht nur einfacher zu bedienen, sie könnten auch ohne großen Aufwand umgesetzt werden. Zudem seien sie mit einem Preis von 4000 Euro deutlich günstiger als die kleinen grauen Behälter, die mit Installation 7000 Euro pro Stück kosten. Zu erkennen sind die Abfallgaragen an der bunten Bemalung mit Frühlingsblumen, aufgebracht von der Babelsberger Firma Art-Efx.
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