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Landeshauptstadt: Quader mit Sägezahndach und Vitrine Schlösserstiftung stellte Entwurf für Depot vor

Es ist nur ein Zweckbau, der Platz etwa für rund 1700 Gemälde, 700 Rahmen in verschiedenen Formaten und mehr als 1500 Möbelstücke bieten soll – aber auch ein großes Schaufenster zur Friedrich-Engels-Straße bekommt: Wie das geplante neue Depot der Schlösserstiftung am Hauptbahnhof aussehen wird, war am Mittwoch erstmals im Gestaltungsrat zu sehen. Das Expertengremium, das Bauherren in Potsdam im Hinblick auf die städtebauliche und architektonische Qualität ihrer Projekte berät, zeigte sich vom Entwurf des Berliner Büros Staab Architekten weitgehend angetan.

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Es ist nur ein Zweckbau, der Platz etwa für rund 1700 Gemälde, 700 Rahmen in verschiedenen Formaten und mehr als 1500 Möbelstücke bieten soll – aber auch ein großes Schaufenster zur Friedrich-Engels-Straße bekommt: Wie das geplante neue Depot der Schlösserstiftung am Hauptbahnhof aussehen wird, war am Mittwoch erstmals im Gestaltungsrat zu sehen. Das Expertengremium, das Bauherren in Potsdam im Hinblick auf die städtebauliche und architektonische Qualität ihrer Projekte berät, zeigte sich vom Entwurf des Berliner Büros Staab Architekten weitgehend angetan.

Der Zweigschosser mit rund 6000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll neben dem zusehens verfallenden Backsteinbau des früheren Reichsbahnausbesserungswerks entstehen. Gestaltungsratschefin Ulla Luther bedauerte, dass die Stiftung nicht lieber das denkmalgeschützte Gebäude selbst vor dem drohenden Abriss rettet und das Depot dort unterbringt. Das habe sich bei einer Prüfung aber als unerschwinglich erwiesen, erklärte Ayhan Ayrilmaz, der leitende Baukoordinator der Schlösserstiftung.

Stattdessen soll nun für rund zehn Millionen Euro ein quaderförmiger Bau mit sägezahnartig geknicktem Dach entstehen. Die Längsfassaden in grau-braunem Backstein sind von schlitzartigen Entlüftungsöffnungen und Entwässerungsfugen gegliedert, wie Architekt Per Pedersen erläuterte. Der Giebel zur Straße soll aus Metall sein, das Einfahrtstor soll darin regelrecht verschwinden – da es keinen Publikumsverkehr gebe, müsse auch kein Zugang erkennbar sein. Hingucker wird allerdings im ersten Obergeschoss die „Vitrine“, ein großes Fenster, hinter dem beispielsweise eine Kutsche oder andere Schätze aus der Sammlung ausgestellt werden können. Am anderen Giebel – aus Backstein – werden passierende Bahnreisende nur eine Tür sehen.

Gestaltungsratschefin Ulla Luther lobte den Entwurf als „in sich schlüssig“. Überzeugend sei vor allem die „Radikalität in der Länge und des Materials“ – „man muss nicht dauernd versuchen zu wechseln“. Gestaltungsrats-Neuzugang Helmut Riemann, ein Architekt aus Lübeck, haderte dagegen mit der Form des Daches: Er regte an, statt des quer geknickten Sägezahn-Dachs lieber eine längs durchgehende Traufe zu verwenden – in Anlehnung an das benachbarte Reichsbahnausbesserungswerk. Bei der Form hätte das ursprünglich vorgesehene Solardach eine Rolle gespielt, erklärte Pedersen. Dafür habe die Stiftung aktuell aber noch kein Geld. Jana Haase

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