
© Andreas Klaer
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Am kommenden Dienstag veranstalten Studierende der Uni die Job- und Praktikamesse „uniContact 2011“
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Als er im ersten Semester die Uni-Job-Messe „uniContact“ erlebt hatte, dachte Sebastian Engels bereits daran, dass er die Veranstaltung einmal selbst leiten will. Ein Jahr später steht er tatsächlich am Kopf des jährlich wechselnden Studenten-Teams, das die Messe am Campus Griebnitzsee veranstaltet. Bei seinen Eltern habe er erlebt, wie man etwas gründet und leitet, erzählt der 22-jährige Potsdamer BWL-Student. Seine Eltern hatten einen Verein gegründet: Dabei war ihm klar geworden, dass man für so etwas rund um die Uhr da sein muss. Und er bekam das Gefühl vermittelt, dass man so ein Ziel auch erreichen kann.
Am kommenden Dienstag nun wird für ihn die große Generalprobe sein, wenn in Griebnitzsee die Potsdamer Studentenjobmesse stattfindet. Er hat viel durch die Organisation der Messe gelernt, sagt Engels. Etwa bestimmte Aufgaben zu delegieren. Auch habe er anfangs keine Struktur gehabt. Zeitmanagement und Entscheidungen treffen, das habe ihm die halbjährige Organisationszeit gelehrt. Aber auch, dass man zwischendurch einmal abschalten müsse. „Sonst geht es nicht.“ Zugetraut habe er sich die Sache von Anfang an. Dabei geholfen hätten ihm auch Erfahrungen, die er als Jugendlicher bei der Organisation eines Go-Spiel-Turniers gesammelt hatte. Engels spricht von Soft-Skills und von dem Spaß, den so eine Aufgabe auch machen müsse.
Seit drei Wochen nun checkt er regelmäßig seine E-Mails, die Vorbereitung der Messe ist in der heißen Phase. 24 Aussteller werden nächste Woche Jobs und Praktika, Beratung und Hintergrundinfos den rund 5000 Studierende am Standort anbieten. Die Veranstalter erwarten zwischen 500 und 700 interessierte Studierende, zumeist vom Campus Griebnitzsee. „Weil hier vor allem Wirtschaft, Jura und Informatiker zu finden sind“, erklärt die 21-jährige Nadine Gerstenkorn. Die Jura-Studentin ist für das Marketing der Messe verantwortlich. Auch sie hatte die Messe bereits bei ihrem Studienanfang fasziniert, die großen Firmen – Ernst & Young oder PricewaterhouseCoopers etwa –, die Möglichkeit da mitzumachen, das hatte sie gereizt. „Learning by Doing“ sei es für sie am Anfang gewesen. Nun weiß auch die Jurastudentin, dass sie viel für ihr späteres Berufsleben mitgenommen hat – und das bereits im dritten Semester ihres Studiums. „Strategische Herangehensweise habe ich gelernt und, dass man nicht alles selbst machen kann“, sagt sie. Die Sache mit dem Zeitmanagement habe sich von selbst ergeben: „Wenn man einen achtstündigen Uni-Tag und die Messe-Vorbereitung kombinieren muss, lernt man zu planen.“
Etwas schade findet Nadine Gerstenkorn, dass sie aus ihrem Fach Jura nicht mehr Anbieter zur Messe bewegen konnte. Immerhin gibt es einige Kanzleien, die Praktika und Jobs anbieten. Darunter auch „Asphaltkapitän“, wie Sebastian Engels berichtet: Ein Berliner Jurist, der sich auf Oldtimerrecht spezialisiert hat.
Die Messe richtet sich wie in den Vorjahren schon vor allem an BWLer, Informatiker und Juristen. Für die Geistes- und Sozialwissenschaften habe man trotz großer Anstrengung keine Anbieter finden können, so Engels. Ebenso schwer sei es , kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region anzulocken. Sie hätten meist geantwortet, dass ihnen die Messe nichts bringe. „Das muss in den kommenden Jahren noch besser kommuniziert werden, dass gerade auch diese Unternehmen von der Uni qualifizierte Fachkräfte beziehen können“, sagt der Messeleiter Engels.
Die Kontaktmesse hat sich in diesem Jahr stärker auf Praktika verlagert. „Wir hatten im Vorjahr viel Laufpublikum aus den Anfangssemestern, die suchen vor allem Praktika“, erklärt Engels. Auch habe sich die Sicht auf Praktika etwas geändert. Man betrachte sie eher als willkommene Eintrittskarte in das Arbeitsleben. Die Problematik der ausgebeuteten „Generation Praktikum“ stehe heute nicht mehr so stark im Vordergrund. Die Messe biete einen Anfang, hier könne man erste Kontakte knüpfen. „Es ist von Vorteil, wenn die Firmen einen persönlich kennengelernt haben“, meint Engels.
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