Landeshauptstadt: „Qualmen untersagen“
Forderung der Jungen Union für Potsdamer Schulen
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Forderung der Jungen Union für Potsdamer Schulen Ein generelles Rauchverbot an allen Schulen der Stadt fordert Hans-Wilhelm Dünn, Kreisvorsitzender der Jungen Union Potsdam. „Es ist unverständlich, warum es ab dem 1. März 2005 eine Richtlinie für den Nichtraucherschutz in städtischen Verwaltungsgebäuden und am Arbeitsplatz gibt, aber Schulen nicht mit einer Silbe erwähnt werden“, so Dünn. Mit dem Verbot könne auch der Drogenkonsum an Schulen eingeschränkt werden, denn in vielen Fällen fänden sich unter den „jungen Rauchern auch die Konsumenten von so genannten Joints“. Diese Cannabis- Zigaretten könnten laut Dünn oft nicht von normalen Glimmstengeln unterschieden werden. In den Schulen Potsdams ist das Rauchverbot zum Teil schon Praxis. „Das Rauchverbot ist in unserer Hausordnung verankert“, sagt Dieter Degenkolbe, Rektor der Marie-Curie-Gesamtschule. Die Erfahrungen seien gut, anfängliche Proteste hätten sich gelegt. Anderswo ist die Haltung gegenüber den Rauchern weniger rigide. So hat die Voltaire-Gesamtschule einen so genannten Raucherausweis eingeführt, den Schüler und Eltern unterschreiben müssen. Nur wer solch einen Pass besitzt, darf auf einer Raucherinsel qualmen. Klassisch geht es dagegen zum Beispiel im Einstein-Gymnasium und in der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule zu: Dort gibt es für Schüler und Lehrer Raucherecken, die Durchsetzung eines Verbotes wird als „schwierig“ angesehen. Auch Günther Fuchs, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft favorisiert „den freiwilligen Weg“. Die Stadtverwaltung sieht sich nicht in der Pflicht, auf ein Rauchverbot an Potsdamer Schulen hinzuwirken. „Dies ist Ländersache“, so die Pressestelle. Das bestätigt Thomas Hainz, Sprecher beim Brandenburger Bildungsministerium. Er verweist auf ein bereits bestehendes Rauchverbot an Brandenburgs Schulen, das jedoch von der jeweils zuständigen Schulkonferenz an jeder Schule jeweils aufgehoben oder wieder verhängt werden könne. „Es wird diskutiert, diese Ausnahmemöglichkeit mit der nächsten Schulgesetznovelle zu streichen“, sagt Hainz. Jedoch werde ein Verbot allein nicht das Problem rauchender Schüler lösen, vielmehr müsse es noch mehr Aufklärung über die Gefahren des Zigarettenkonsums geben. Die Forderung der Jungen Union für ein Verbot des Rauchens nur an Potsdamer Schulen hält Hainz wegen der Schulhoheit des Landes für verfehlt: „Da ist bei den Herren noch ein wenig mehr politische Bildung nötig.“ HK
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