ATLAS: Quittung
Erstmals hat die Stadt die Karten auf den Tisch gelegt – zumindest, was die Finanzen angeht: 13 Millionen Euro kalkuliert sie unterm Strich für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee. So teuer hätte es, das gehört zu den gesicherten Erkenntnissen in dem komplizierten Konflikt, nicht werden müssen.
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Erstmals hat die Stadt die Karten auf den Tisch gelegt – zumindest, was die Finanzen angeht: 13 Millionen Euro kalkuliert sie unterm Strich für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee. So teuer hätte es, das gehört zu den gesicherten Erkenntnissen in dem komplizierten Konflikt, nicht werden müssen. Bereits in den 1990er Jahren hätte die damalige SPD-Stadtspitze die Brisanz des Falls erkennen und handeln müssen; in jüngerer Vergangenheit hätte die amtierende Rathausführung weniger stur und selbstgewiss und stattdessen juristisch fundiert handeln müssen. Jetzt bekommt Potsdam die Quittung dafür. Lamentieren mit viel „hätte, wäre, könnte“ allerdings hilft kaum weiter. Bleibt die Frage: Ist der Weg und die politische Haltung, die dahinter steht, die 13 Millionen Euro wert? Diese Frage werden die Stadtverordneten beantworten müssen, wenn sie angesichts leerer Kassen über den Bebauungsplan beraten. Einen Weg zurück allerdings gibt es nicht, zumindest derzeit. Sollte der Bund seine Mauergrundstücke Anfang 2011 an Privat verkaufen, wäre das ein Grund für Potsdam, den Fall Griebnitzsee zu den Akten zu legen – als Konsequenz eigener Versäumnisse und Fehleinschätzungen und zum Leidwesen vieler Potsdamer.
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