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Landeshauptstadt: Radeln, Eislaufen

Potsdamer Bürgerinitiativen und die FDP haben einen Kompromiss für eine Parkordnung erarbeitet

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Mehrere Bürgerinitiativen, Vereine und die Potsdamer FDP haben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gestern einen Kompromissvorschlag für eine Parkordnung in den Welterbestätten übergeben. In dem fünfseitigen Papier werden fünf Änderungsvorschläge und Forderungen unterbreitet. Gefordert werden Verbindungsachsen für Radfahrer durch die Parks, die Erlaubnis zum Schlittschuhlaufen und Rodeln in bestimmten Bereichen der Parks, die Freigabe von Grünflächen für die Erholung, das Entfernen der Barrieren an den Eingängen zu Parkanlagen und eine stärkere Kontrolle, um Müllablagerungen zu verhindern.

Wie Martina Engel-Fürstenberger vom Verein Berliner Vorstadt den PNN mitteilte, sei das Papier ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Parkordnung – des so genannten „Probejahres“ – erarbeitet worden. Die meisten Potsdamer seien von der Parkordnung betroffen „und viele haben den Wunsch nach einer stärkeren Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bürger“. Zugleich wird die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, „dass es zu einer Lösung kommt, die sowohl den Vertretern der Stiftung als auch den Anwohnern und Besuchern der Parks gerecht wird“.

Dabei bieten die Initiativen auch ihre Mithilfe an. So wird vorgeschlagen, Maßnahmen zur Sauberkeit der Parks „gemeinsam mit den Anwohnern“ durchzusetzen. Zudem sollen sich die Potsdamer Bürger – gemeinsam mit Experten – darüber verständigen, welche „klar definierten“ Grünflächen von den Besuchern der Parks für die Erholung genutzt werden können. Ebenso müsse es möglich sein, beispielsweise im Park Babelsberg oder auf dem Ruinenberg im Winter Schlitten zu fahren. Auch müsse das Schlittschuhlaufen „partiell erlaubt sein“.

Schwerpunkt des Papiers ist jedoch das Problem Radfahren. Dazu heißt es unter anderem, dass Parks „Stadtteile verbinden, nicht trennen“ sollten. Und es wird gefragt: „Warum ist es der Stiftung nicht möglich, unverzüglich eine Ausnahmeregelung für jene Wege zu schaffen, auf denen Kinder und Eltern sicher zu Schulen und Kitas gelangen?“ Die Bürger sollten durch die Parks fahren können und nicht um sie herum fahren müssen, heißt es weiter. In dem Papier finden sich insgesamt zwölf Vorschläge für Radwege in den Parks. Dazu zählen eine Nord-Süd-Verbindung durch Sanssouci, die Durchquerung des Ruinenberges, die Durchquerung des Mirbachwäldchens und der Weg zwischen Haupteingang und Kleinem Schloss im Park Babelsberg.

Stiftungssprecherin Elvira Kühn hatte im Oktober eine Pressekonferenz zum Thema Parkordnung für den 18. Dezember angekündigt. „Wir können Veränderungen an der Parkordnung vornehmen“, hatte der Generaldirektor der Stiftung, Hartmut Dorgerloh, erklärt. „Wir hoffen eine Lösung zu finden, die in hohem Maß konsensfähig ist.“ Er sehe aber auch, dass diese Lösung „nicht jedem gefallen wird“.

Die jetzige Parkordnung sieht unter anderem strengere Maßnahmen zur Durchsetzung der Parkordnung vor. Wachschutzmitarbeiter sind unterwegs und können Buß- oder Verwarngelder verhängen. Durchgesetzt werden sollen ein weitgehendes Radfahrverbot oder das Betreten der Wiesen. Hunde müssen an der Leine geführt werden, und auch das Klettern auf den Bäumen ist untersagt.

Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören der FDP-Kreisverband, die Nachbarschaftsinitiative Neuer Garten, der Verein Berliner Vorstadt, die Bürgerinitiative Kirchsteigfeld, die Bürgerinitiative Park Babelsberg, der Evangelische Schulverein, der Förderverein der Eisenhartschule und der Freundeskreis des Helmholtz-Gymnasiums. M. Erbach

M. Erbach

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