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INTERVIEW: Radfahren ist ein Gewinn an Lebenszeit

Herr Schur, viele Trainer und Übungsleiter beklagen, dass es schwierig sei, junge Menschen zum Radsport zu bewegen. Sie haben selbst auch als Trainer gearbeitet, was würden Sie Ihren Kollegen empfehlen?

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Herr Schur, viele Trainer und Übungsleiter beklagen, dass es schwierig sei, junge Menschen zum Radsport zu bewegen. Sie haben selbst auch als Trainer gearbeitet, was würden Sie Ihren Kollegen empfehlen?

Den Trainern kann man viel empfehlen. Das Günstigste wäre, wenn man Kontakt zu Schulen aufbaut und auch dort versucht, den Nachwuchs zu beeinflussen, mehr Sport zu machen. Denn was gegenwärtig an den Schulen gemacht wird, ist zu wenig. Das liegt auch daran, dass zu wenig Geld für das Bildungswesen ausgegeben wird. Aber wir haben sicherlich Schüler, die die Zähne zusammenbeißen und Erfolg haben wollen. Und beim Fahrradfahren kann man die schönsten Erfolge haben. Dazu muss man aber nicht in jedem Fall Rennfahrer sein. Touristisch und sportlich fahren, ist immer ein Gewinn – auch an Lebenszeit.

Hier in Stahnsdorf waren durchaus auch junge Fahrer zu sehen, die engagiert zur Sache gingen. Was raten Sie einem jungen Sportler, der eine Wettkampfkarriere anstrebt?

Na die müssen gewaltig viel an Quälerei auf sich nehmen. Denn Leistungssport im Radrennen beim Niveau der heutigen internationale Elite ist schwer. Da muss man sich acht bis zehn Jahre voll beanspruchen, damit der ganze Organismus aufgebaut und vorbereitet wird.

Ist es heute schwieriger als damals zu Ihrer Zeit, erfolgreich zu sein?

Logischerweise ja, weil heute die staatliche Förderung fehlt und der Leistungssport nur in der Spitze die nötige Unterstützung erfährt.

Welchen Sport machen Sie heute noch und wie oft?

Ich bin eigentlich morgen dran, Rad zu fahren. 70 Kilometer, das ist so die Regel am Wochenende. Aber morgen halte ich einen Vortrag, da geht es nicht. Aber das kann ich ja in der Woche nachholen.

Die Fragen stellte Peter Könnicke

Täve Schur (83) kam mit 19 Jahren zum Radsport und wurde 1958 und 1959 Weltmeister. Nach seiner Karriere arbeitete er als Trainer, für die PDS saß er im Bundestag

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