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Landeshauptstadt: Raser und Radler im Visier

Verstärkte Tempokontrollen und Fahrradstreifen waren 2004 die Schwerpunkte der Unfallprävention

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Verstärkte Tempokontrollen und Fahrradstreifen waren 2004 die Schwerpunkte der Unfallprävention Was die Unfallzahlen anbetrifft, hat sich im vergangenen Jahr in Potsdam wenig geändert – dafür aber umso mehr bei den Kontrollen. Mit enorm gesteigertem Aufwand hat die Polizei Jagd auf Raser gemacht. Von verstärkten Kontrollen sind außerdem seit neuem auch die Radfahrer betroffen: durch die Fahrradstreifen, die seit September im Einsatz sind und sich verstärkt um ihresgleichen kümmern. Die vier Beamten, die auf Mountainbikes in der Stadt unterwegs sind, haben seitdem 802 Verstöße festgestellt. Das teilte die Polizei gestern auf einer Pressekonferenz zum Unfallgeschehen im Vorjahr mit. Hauptsächlich haben sie Radfahrer angehalten, die den Radweg auf der falschen Seite benutzten oder ohne Licht unterwegs waren. Zahlen musste aber auch, wer bei Rot über die Ampel fuhr oder in der Brandenburger Straße nicht aus dem Sattel gestiegen war. Der Leiter des Schutzbereichs Potsdam, Ralf Marschall, sieht die Fahrradstreifen als durchschlagenden Erfolg. Zwar würden sich nicht alle Radler in der Stadt über sie freuen. Die Fahrradstreifen erfasste aber Vergehen, die vom Auto oder zu Fuß nur schwer zu kontrollieren seien. Marschall hat auch keinen Zweifel daran, dass die Fahrradstreifen zur Dauereinrichtung in der Stadt werden. Der Titel „Pilotprojekt“ bedeute nur, dass getestet werde, es auf andere Städte auszuweiten. Verstärkt kontrolliert wurde auch in Sachen Tempoüberschreitungen. Auf diese Weise will die Polizei das Rasen zurückdrängen und so die Unfallzahlen drücken. Der positive Trend der vergangenen fünf Jahre hat sich 2004 nicht fortgesetzt, die Zahl der Unfälle in der Stadt ist leicht gestiegen von 5340 auf 5405. Gleichzeitig hat die Polizei auf ihrem gesamten Zuständigkeitsgebiet inklusive der Region Teltow die Tempokontrollen von 1417 im Jahr 2003 auf fast 1800 im Vorjahr ausgeweitet. So stieg die Zahl der ertappten Raser um über 25000 auf 105400. Die erhofften positiven Effekte stellen sich laut Marschall aber erst mit einer gewissen Verzögerung ein. Gleichzeitig wurden die Alkoholkontrollen leicht zurückgefahren. Dadurch sank hier die Zahl die erwischten Sünder von 1070 auf 897. Ab sofort wird die Arbeit der Polizei in diesem Bereich allerdings vereinfacht. Gerade sind 21 so genannte Alkotest-Geräte eingetroffen. Die muss der Polizeibeamte nur in den Innenraum des Wagens halten um festzustellen, ob jemand getrunken hat. Das eventuelle anschließende Pusten ist wiederum für den Fahrer leichter: Er braucht nicht mehr einen solch langen Atem wie bei anderen Geräten. Auf die Blitzermeldungen im Radio angesprochen, winkte Marschall ab: „Das schlägt sich in unseren Ergebnissen fast gar nicht nieder.“ Er begrüßt vielmehr die positive PR für die Polizei. So würde bei den Leuten ankommen, dass die Polizei unterwegs ist. Volker Eckert

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