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Sanfter Riese. Lokalmatador „Diego“ und sein Nachwuchs.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Rassige Miezen

Der Charme der „Aphrodites Giants“ – Internationale Katzenausstellung mit über 400 Katzen im Potsdamer Blauhaus

Stand:

Im Januar 2011 fand zum ersten Mal seit zehn Jahren eine internationale Rassekatzenausstellung im Potsdamer Blauhaus statt – mit durchschlagendem Erfolg: „Die 500 Eintrittskarten waren bereits nach drei Stunden ausverkauft, danach mussten wir mit Strichlisten arbeiten“, erinnert sich Mitveranstalter Andreas Möbius vom Verein Stammbaum e.V. „Normalerweise bekommen wir nach so einer Veranstaltung fünf oder sechs Mails von Leuten, die sich bedanken; diesmal waren es 120!“ Da im Winter trotz Schnee und Glatteis so viele Potsdamer den Weg ins Blauhaus gefunden hatten, findet ab morgen bei besserem Wetter bereits die nächste Ausstellung mit über 400 Rassekatzen statt.

Unter dem Motto „Herbstlaub“ werden am Samstag und Sonntag Aussteller aus Paris, Rom, Wien, Zypern, Warschau und Deutschland ihre Katzen zeigen, die sich in rassespezifischen Wettbewerben – Britisch Kurzhaar, Burma oder Norwegische Waldkatze – bewähren können. Dabei sind Aussehen und Auftreten das Wichtigste. Stammbaum e.V. hat es geschafft, in Zusammenarbeit mit der World Cat Federation (WCF) die fünf weltweit „besten“ Katzen der Erwachsenenklasse nach Potsdam zu holen, also die mit den meisten Punkten. „Das gibt es fast nie, außer zur WCF-Olympiade“, betont Möbius.

Auf Platz 4 steht der dreijährige Maine-Coon-Kater „Diego“ aus Brandenburg, der am Samstag und Sonntag ebenfalls um die Gunst des internationalen Richterkomitees ringen wird. Maine-Coon-Katzen sind die weltweit größten Rassekatzen, sie sind sehr anhänglich: Maine Coons apportieren kleine Bälle und werden sogar als „Hundekatzen“ bezeichnet. Diese Rasse, die früher manchmal für eine Kreuzung aus Hauskatze und Waschbär gehalten wurde, muss bestimmte Kriterien erfüllen, um bei internationalen Ausstellungen Punkte und Preise einzuheimsen. „Maine Coons müssen einen sehr kräftigen und kantigen Körperbau haben, große Ohren mit spitzen Puscheln, einen langen Schwanz und Nase und Kinn müssen eine Linie bilden. Wichtig ist der Wildkatzen-Look, denn Maine Coons sind eine Naturrasse“, erklärt Züchterin Patricia May aus Märkisch Luch im Havelland die Anforderungen an ihren „Diego“. Auch neun Potsdamer Züchter werden morgen mit dabei sein.

Ein Highlight werden erneut auch die „Aphrodites Giants“ sein, eine erst kürzlich entdeckte Katzenrasse, die sich auf Zypern entwickelt hat. Mit 9000 Jahren ist sie die älteste Katzenrasse in Menschenobhut, allerdings ist sie wegen ihrer starken Vermehrung auf der Mittelmeer-Insel nicht sonderlich beliebt. Stammbaum e.V. setzt sich für den Schutz der Aphrodite-Katzen ein und konnte bei der Januar-Ausstellung durch eine Tombola 900 Euro für Projekte sammeln, die eine humane Begrenzung der Aphrodite-Katzen auf Zypern bewirken sollen. „Die Leute waren begeistert von den Aphrodite-Katzen“, erinnert sich Möbius an die Reaktionen im Januar. „Eine Behindertengruppe mochte die Katzen so sehr, dass ein Züchter ihnen eine für ihr Wohnheim geschenkt hat. Die ist da jetzt der Star.“

Stammbaum e.V. hofft in Zukunft weiterhin mindestens einmal pro Jahr eine Katzenausstellung nach Potsdam holen zu können. „Potsdamer lieben Katzen und wir lieben die Potsdamer!“, bedankt sich Möbius. „Wir rechnen an diesem Wochenende mit einem neuen Besucherrekord in Potsdam.“ Doch der Erfolg hat auch Neider auf den Plan gerufen: Laut Möbius sehe sich Stammbaum e.V. Cybermobbing und Verleumdung im Internet ausgesetzt, die bis hin zur behaupteten Auflösung des Vereins gingen. Und das ist nicht Möbius’ einzige Sorge: Auch in der WCF würden zurzeit Machtkämpfe ausgefochten, inklusive laufender Verfahren wegen Verleumdung. „Mit Katzenliebe hat das alles nichts mehr zu tun“, so Möbius.

Katzenausstellung im Blauhaus, Heinrich-Mann-Allee, 103, Samstag und Sonntag, 17. und 18. September, 10 bis 17.30 Uhr, Eintrittspreis: 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

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