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ATLAS: Rathaus-Spiel

Die Verwaltungsspitze beklagt, dass Stadtverordnete und Bürger dem Rathaus gegenüber offenbar ein Grundmisstrauen pflegen. Dass dem so ist, darüber darf sich in der Verwaltung allerdings niemand ernsthaft wundern, wenn Episoden wie aktuell jene um das Wohnhaus in der Schiffbauergasse die Stadt beschäftigen.

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Die Verwaltungsspitze beklagt, dass Stadtverordnete und Bürger dem Rathaus gegenüber offenbar ein Grundmisstrauen pflegen. Dass dem so ist, darüber darf sich in der Verwaltung allerdings niemand ernsthaft wundern, wenn Episoden wie aktuell jene um das Wohnhaus in der Schiffbauergasse die Stadt beschäftigen. Das Spiel, das hier allem Anschein nach über Jahre gespielt worden ist, darf wütend machen: Während das Stadtparlament seinen politischen Willen ganz deutlich bekundet hat – per Beschluss hat es Wohnnutzung am Kulturstandort verboten, damit gar nicht erst Interessenkonflikte entstehen können – treiben Verwaltung, Entwickler und Investoren ihre Pläne ganz ungeniert weiter. Um zum Ziel zu kommen, so die sehr naheliegende Vermutung, wird dann auch ordentlich getrickst: Erst wird der Bebauungsplan nicht mehr rechtzeitig fertig, dann überlegt man sich, lieber gar keinen mehr aufzulegen, schließlich ignoriert man den Stadtverordnetenbeschluss zum Wohnnutzungsverbot, weil dieses sich ja auch den Bebauungsplan bezieht – den es dank der Verwaltung nicht mehr gibt. Wer will da etwas anderes erwarten als Grundmisstrauen? Schade nur, dass die Stadtverordneten nicht früher auf ihr einst beschlossenes Ziel gepocht haben.

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