Landeshauptstadt: Rätsel um Baby-Keime weiter ungelöst
Innenstadt - Die Suche nach der Quelle der gefährlichen Darmkeime auf der Frühchenstation des Potsdamer Bergmann-Klinikums geht weiter: Bislang hätten die Laboruntersuchungen keine neuen Erkenntnisse über die Ursache ergeben, teilte das Klinikum am Mittwoch mit. „Nach dem Übertragungsweg wird weiter gesucht“, hieß es.
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Innenstadt - Die Suche nach der Quelle der gefährlichen Darmkeime auf der Frühchenstation des Potsdamer Bergmann-Klinikums geht weiter: Bislang hätten die Laboruntersuchungen keine neuen Erkenntnisse über die Ursache ergeben, teilte das Klinikum am Mittwoch mit. „Nach dem Übertragungsweg wird weiter gesucht“, hieß es.
Klar ist bisher nur, dass die vor etwa drei Wochen auf der Haut von frühgeborenen Babys entdeckten Darmkeime zum selben Untertyp des Keims Enterobacter- cloacae gehören. Deshalb wird davon ausgegangen, dass es sich um dieselbe Quelle handelt. Wie die Keime in die eigentlich keimfreien Inkubatoren von acht Frühgeborenen gelangen konnten, kann die Klinik weiterhin nicht erklären.
Nach Angaben des Klinikums wurden keine neuen Keime auf der Frühchenstation gefunden. Regelmäßig würden Abstriche gemacht. Um die Ausbreitung von Keimen zu verhindern, sind die betroffenen sechs Frühchen in einem Isolationsraum auf der Station untergebracht. Als weitere Maßnahme gibt es am Inkubator jedes Frühchens einen speziellen Kittel, den Besucher und Pflegekräfte überziehen müssen und der nur dort verwendet wird. Die sechs verbliebenen Frühchen, deren Haut mit Darmkeimen besiedelt ist, sind den Angaben zufolge wohlauf, keines habe eine Infektion. Zwei weitere Kinder, die befallen waren, konnten bereits entlassen werden.
Die Keime waren am 24. Oktober bei einer Routinekontrolle festgestellt worden. Obwohl der Befund tags darauf ans städtische Gesundheitsamt gemeldet wurde, informierte die Stadt die zuständigen Behörden beim Land und die Öffentlichkeit erst mit etwa drei Wochen Verzögerung. Zwei Frühchen waren zwischenzeitlich erkrankt, die Ursache waren jedoch nicht die gefundenen Keime.
Der Fall erinnert an den jüngsten Serratienbefall in der Berliner Charité. Auch in der Charité ist die Keimquelle nach wie vor unklar, Kinder liegen deshalb weiter unter Quarantäne. Marco Zschieck
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