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Potsdams Innenstadt: Rätselraten um Mercure-Hotel
Marriott-Kette ist nicht am Potsdamer Hotel beteiligt. Die Eigentumsverhältnisse sind weiter unklar.
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Potsdam – Wem gehört derzeit das Mercure? Eine Antwort darauf zu finden, ist nicht einfach. Fest steht jedenfalls, dass das Hochhaus in der Potsdamer Innenstadt doch nicht an die Hotelkette Marriott International verkauft wird. Die Immobilie sei in keiner Weise von der Übernahme des Konkurrenten Starwood Hotels and Resorts durch Marriott betroffen, sagte die Sprecherin des Mercure-Hotels, Andrea Bishara, am Donnerstag den PNN. Eine entsprechende Meldung sei nicht korrekt, betonte sie.
Stadt liegen keine Informationen zu aktuellen Eigentumsverhältnissen vor
Allerdings hat seit Längerem der US-Immobilienfonds Starwood Capital Groups ein Interesse an dem Hotel am Lustgarten. Wie berichtet sollte es gemeinsam mit anderen Häusern der früheren Inter-Hotels, wie beispielsweise dem Berliner Westin Grand Hotel oder Immobilien in Dresden und Leipzig verkauft werden. Das sagte Mercure-Hotelchef Marco Wesolowski bereits im Juni den PNN. Ob der Verkauf des Mercure im Paket mit anderen ehemaligen Interhotels mittlerweile vollzogen wurde, konnte das Unternehmen bis Redaktionsschluss nicht bestätigen. Auch der Hotelbetreiber Event Hotelgruppe wollte keine Angaben zu den Eigentumsverhältnissen machen. Und selbst bei der Stadt Potsdam und der stadteigenen Bauholding Pro Potsdam gab es keine Informationen zu den aktuellen Eigentumsverhältnissen.
Die beiden Unternehmen Starwood Capitals und Starwood Hotels and Resorts haben zwar eine Verbindung zueinander, sind aber nach eigenen Angaben rein wirtschaftlich getrennt. Dennoch wird auf der Internetseite der Investment-Firma auf die Hotel-Sparte verwiesen, sie ist eine der weltweit größten Hotel- und Freizeitunternehmen mit Marken wie Sheraton und Westin. Genau dieser Bereich soll nun an Marriott verkauft werden – das Mercure ist nicht darunter.
Größte Hotelkette der Welt soll entstehen
Marriott will für Starwood Hotels and Resorts 11,3 Milliarden Euro zahlen. Aus der Übernahme soll die größte Hotelkette der Welt mit 5500 Häusern und mehr als einer Million Zimmern entstehen. Das Geschäft wurde von den Verwaltungsräten beider Unternehmen beschlossen, Aktionäre und Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen.
Für die Stadt Potsdam ist ein Eigentümerwechsel beim Mercure-Hotel durchaus von Bedeutung. Bislang gehörte die Immobilie der Investmentgesellschaft Blackstone. Bereits 2013 hatte sie aber angekündigt, sich vom Hotel im Lustgarten trennen zu wollen. Schon damals war die Starwood Capital Group im Gespräch. Mit neuen Eigentümern würde sich der Ansprechpartner für die Verhandlungen über die Zukunft des Hotels ändern. Die Stadt will es langfristig kaufen und abreißen lassen.
Stadtverwaltung will einen Umbau oder eine Modernisierung des Mercure verhindern
Ob das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Mercure noch einmal saniert wird, ist unklar. Dazu konnte Sprecherin Bishara am Donnerstag keine Angaben machen. Die Stadtverwaltung will jedenfalls einen Umbau oder eine Modernisierung verhindern. Zu diesem Zweck sollen im kommenden Jahr die Sanierungsziele für die Potsdamer Mitte geändert werden – an einem entsprechenden Vorschlag wird nach PNN-Informationen im Rathaus noch getüftelt. Basis dafür soll das Ergebnis des Werkstattverfahrens zum Lustgarten sein, das bereits im Juni beendet wurde – damals waren sich die beteiligten Planungsteams einig gewesen, dass das Bettenhochhaus langfristig weichen soll. Gegen den Abriss kämpfen vor allem die Links-Fraktion und die Wählergruppe Die Andere.
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