ATLAS: Reformieren
Sind die Voten im Stadtparlament besonders knapp, handelt es sich für gewöhnlich um wirklich kniffelige politische Entscheidungen. Die zur Voltaire-Gesamtschule am gestrigen Mittwoch gehörte dazu.
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Sind die Voten im Stadtparlament besonders knapp, handelt es sich für gewöhnlich um wirklich kniffelige politische Entscheidungen. Die zur Voltaire-Gesamtschule am gestrigen Mittwoch gehörte dazu. Nur zwei Stimmen Vorsprung entschieden darüber, dass die gefragte und erfolgreiche Schule nicht mehr Schüler aufnehmen muss. Bildungspolitisch war die Abstimmung eine Zwickmühle: Wird die Voltaire-Schule nicht aufgestockt, kann es sein, dass Potsdamer Kinder, die auf eine Gesamtschule gehen und sich dort den Weg zum Abitur offen halten wollen, das nicht können – und stattdessen eine Oberschule besuchen müssen. Gleichzeitig aber schadet es Schülern und Lehrern der proppevollen Voltaire-Schule, dort noch mehr Klassen hineinzuzwängen. Die knappe Mehrheit der Stadtverordneten entschied schließlich, dass die Voltaire-Schule nicht größer wird. Und das war auch, soweit es in diesem Fall möglich ist, eine richtige Entscheidung. Denn wenn die Gesamtschule die gefragte, zukunftsfähige Schulform ist, die Oberschule dagegen nicht, dann dürfen dafür nicht die Gesamtschüler büßen. Dann muss die (Landes-)Politik reagieren und das Schulsystem reformieren.
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