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Landeshauptstadt: Reis für 150 Kinder

Privatspende für Eatinghouse in Kamerun. Potsdamer Children“s Rights Group plant jetzt Toilettenprojekt

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Mit 500 Euro können 150 Kinder drei Monate lang täglich mit einer Mahlzeit versorgt werden – in Kamerun, im „African Children Eatinghouse“. 500 Euro spendete gerade ein Privatmann an den Potsdamer Verein Children“s Rights Group (Crig), der im vergangenen Sommer in der Kameruner Stadt Kumbo das Eatinghouse einrichten ließ.

„Der Spender hatte uns im Internet gefunden und sich daraufhin an seinem runden Geburtstag von seinen Gästen statt Geschenken Geld für unsere Organisation gewünscht“, erzählt der Vereinsgründer Edward Bello. Das kostenlose Essen gebe es für Kindergartenkinder und Grundschüler im Eatinghouse, würde aber auch in zwei weitere Schulen in der Umgebung geliefert. Es gebe Reis, Cornflakes und Sojamilch, „das ist wichtig für die Entwicklung der Kinder“, sagt Bello. Fleisch oder Gemüse seien in seinem Heimatland zu teuer, so sei wenigstens eine Grundversorgung gewährleistet. Insgesamt betrachtet laufe das Projekt aber eher schleppend. Zwar habe die finanzielle Hilfe aus Deutschland für einen kleinen Aufschwung gesorgt, aber eigentlich solle sich das kostenlose Essen für die Kinder über ein benachbartes Restaurant für zahlende Gäste irgendwann selbst tragen. „Da ist aber noch nicht viel passiert“, sagt der Vereinsgeschäftsführer. Seine Landsleute müssten für diese Selbsthilfe erst einmal sensibilisiert werden.

Gleiches gelte auch für die hygienischen Verhältnisse, erklärt Crig-Vorstandsvorsitzende Doreen Düring. Sie zeigt eine Fotografie der „Sanitäranlagen“ in der Schule von Kumbo: ein paar Löcher im kargen Erdboden, durch loses Mauerwerk vor Blicken geschützt. Dass bessere Hygiene Krankheiten vermeiden helfe, müsse den Menschen zunächst vermittelt werden, sagt Dorren Düring. Deshalb wolle man als nächstes ein „Toilettenprojekt“ in Kamerun anschieben. Aber auch dafür würden Spenden benötigt. Das Geld flösse direkt in die Crig-Hilfsprojekte, der Vorteil kleiner Organisationen, die keinerlei Verwaltungsaufwand hätten. Auch bei den Überweisungen nach Afrika bemühe man sich, möglichst Gebühren zu sparen, erzählt die Vorstandsvorsitzende. Ein weiteres Eatinghouse solle jetzt auch in Uganda entstehen. Hier bestehe Kontakt zu der Mutter von Benjamin, einem inzwischen neunjährigen Jungen, für dessen Herzoperation in Deutschland die Children“s Right Group Spenden gesammelt hatte (PNN berichteten). „Weil wir so weit weg sind, ist es wichtig, verlässliche Partner vor Ort zu haben“, sagt Doreen Düring. In Benjamins Mutter, Joy Grace Nkoola, die zudem auch eine Art Sozialarbeiterin in Uganda sei, habe man eine solch wichtige Kontaktperson. Hier in Potsdam streite gerade Mal eine Handvoll aktiver Mitglieder für die Anliegen des Vereins, sagt Edward Bello. Es könnten ruhig mehr sein, wirbt er für Interessenten. Besonders, wenn er sieht, wo überall noch Hilfe benötigt werde. So habe er gerade gelesen, dass in Uganda jährlich mehrere hunderttausend Frauen bei der Geburt sterben. „Weil die medizinische Versorgung mangelhaft ist“, so Bello.

Spendenkonto „Children“s Rights Group“, Deutsche Bank Potsdam, BLZ: 12070024, Konto-Nr:3259512.

www.crig-international.de.

Nicola Klusemann

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