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Sport: Reise ins „Sportlichste Dorf“

SVB I kickt morgen im Landespokal in Groß Lindow, SVB II daheim gegen Frankfurt, Teltow in Mittenwalde

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SVB I kickt morgen im Landespokal in Groß Lindow, SVB II daheim gegen Frankfurt, Teltow in Mittenwalde Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 muss morgen zum zweiten Mal in der noch jungen Saison Richtung Oder reisen – nach Groß Lindow im Landkreis Oder/Spree, der „Sportlichsten Gemeinde“ des Jahres 2004 im Land Brandenburg. Dort wartet in der 3. Runde des Landespokals der SV Blau-Weiß Groß Lindow 1909 auf die Nulldreier. Die sind beim momentanen Sechsten der Landesklassen-Staffel Ost klar favorisiert, ihr Weiterkommen ist somit Pflicht. „Vorsicht“, warnt bei diesen Worten Trainer Peter Ränke. „Die Mannschaft hat sich fest vorgenommen, in diesem Jahr den Pott zu holen, aber jeder Gegner muss ernst genommen und mit der nötigen Akribie bespielt werden, auch Groß Lindow.“ Die Gastgeber werden bemüht sein, ihrem Trainer Peter Ukrow – einem gebürtigen Groß-Lindower und einstigen DDR-Oberliga-Kicker – nachträglich ein schönes Geschenk zu seinem gestrigen 60. Geburtstag zu machen. „Blau- Weiß hat einige erfahrene Spieler, die einst für Eisenhüttenstadt aufliefen“, warnt Ränke denn auch vor Überheblichkeit. Carsten Moritz, ein Ex-EFC-Spieler und nicht verwand mit Babelsbergs Patrik Moritz, gilt derzeit als Kopf der Groß-Lindower Kicker und ist für deren Freistöße zuständig. Personell kann Peter Ränke morgen nicht ganz aus dem Vollen schöpfen. Steffen Lauser, Florian Grossert, Ivica Vukadin und Alexander Busch weilen derzeit mit der U19-Landesauswahl zum Länderpokal in Duisburg-Wedau. Mathias Lettow fällt mit einem Muskelriss in der Wade aus, Sören Warnick knickte im Mittwoch-Training um und hat nun Knöchelbeschwerden, auch hinter dem Einsatz von Stürmer Karim Benyamina steht wegen einer leichten Bänderdehnung im linken Knöchel noch ein Fragezeichen. Derzeit überlegt Ränke, welchen seiner beiden Torwarte er in Groß Lindow zwischen die Pfosten stellt – Sebastian Rauch oder Markus Jurzik, den Neuzugang vom Brandenburger SC Süd 05. „Beide sollen am Sonnabend Spielpraxis erhalten. Entweder bei uns oder im Tor der zweiten Mannschaft“, so Ränke. M. M. * * * Für den SV Babelsberg 03 II zählt der Gewinn des Landespokals nicht zu den vorrangigen Saisonzielen. Das schließt aber nicht aus, dass der Verbandsligist mit diesem Wettbewerb seinen Akteuren möglichst viel zusätzliche Spielpraxis bieten möchte. Das frühe Ausscheiden vor einem Jahr, als in der ersten Runde beim Kreispokalsieger Ludwigsfelder FC II 1:2 verloren wurde, zählt für die Kicker von der Sandscholle nicht zu den angenehmsten Erinnerungen. Doch das ist Schnee von gestern. Zwei Hürden wurden dieses Jahr schon übersprungen. Dabei war es zweitrangig, dass beide Gegner – FSV Babelsberg und Blau-Gelb Sonnewalde – zwei Klassen tiefer spielen. Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Der Konkurrent in Runde drei ist kein leichter. Am Sonnabend empfängt die Nulldrei-Reserve mit dem Frankfurter FC Viktoria eine Mannschaft, gegen die es auch in der Verbandsliga um Punkte geht; das erste Treffen gibt es am 13. Spieltag am 27. November in Babelsberg. „Die Frankfurter sind für mich fast ein Wunschgegner“, hatte SVB-Coach Thomas Leek verkündet, als die Auslosung bekannt gegeben wurde. Die Oderstädter sind hinlänglich bekannt, eine ausführliche Vorstellung ist da nicht nötig. Der Brandenburger Landesmeister 2003 hat sich zwar nach nur einjährigem Gastspiel aus der Oberliga sofort verabschiedet. Eine Klasse tiefer dürfte er aber wieder zu den Titelanwärtern zählen. Das hat er mit einem ordentlichen Saisonstart unterstrichen. In Schwedt spielte man 2:2, es folgte ein 1:1 gegen Schöneiche, und zuletzt gewann der FC Viktoria bei Stahl Brandenburg sogar mit 5:0. „Frankfurt ist am Sonnabend klarer Favorit“, sieht Leek die Situation realistisch. Nach der etwas unglücklichen Punktspielniederlage in Velten traut er seinen Schützlingen dennoch eine Steigerung zu. Im Pokal sind schließlich Überraschungen immer drin, erinnert der Coach an bessere Zeiten der Nulldrei-Reserve. Vor zwei Jahren hat diese sogar mal beim Oberligisten Neuruppin gewonnen. Auch jetzt könnte mit einem Erfolg das Selbstvertrauen aufgebessert werden. Nach drei sieglosen Punktspielen – zwei Niederlagen, ein Unentschieden – wäre das schon wichtig. Anstoß ist am Sonnabend um 15 Uhr auf dem Sportplatz Sandscholle. H. J. * * * Landesliga-Neuling Teltower FV will sich ebenso wie in den Punktspielen auch im Landespokal keine Nachlässigkeiten erlauben. Am Sonnabend gilt es, auswärts ab 15 Uhr auf dem „Frauenbuschacker“ gegen den BSV Mittenwalde den Einzug ins Achtelfinale sicherzustellen. Nach dem Erfolg beim Verbandsliga-Absteiger Hanse Frankfurt ist in der dritten Runde ein alter Bekannter aus der Landesklasse der nächste Gegner. 4:1 (auswärts) und 2:1 (daheim) zugunsten der Teltower hießen die Ergebnisse der abgelaufenen Saison – die Erfolgskette könnte also weitergehen. TFV-Coach Sven Thoß ist von vornherein nicht festgelegt: „Ein Stolperer bei einer unterklassigen Mannschaft ist immer möglich, dennoch ist unser Ziel klar formuliert: Wir wollen in die nächste Runde und erwarten dort Losglück mit einem lukrativen Gegner“. Thoß plagen einige Besetzungssorgen. Michael Preik (Urlaub) und Frank Waldmann (Beruf) fehlen definitiv. Mike Weißfuß muss wegen der Ampelkarte aus dem Frankfurt-Spiel ebenso zwangspausieren. Die Torjäger André Kather und Mirsad Stollaj sind angeschlagen. Ihr Einsatz ist ungewiss. Dennoch hofft der Trainer, eine leistungsstarke Elf aufbieten zu können, die nach neunzig (oder mehr) Minuten die Nase vorn hat. Einige Ergänzungsspieler werden sich beweisen müssen. Mit zwei Siegen und einer Niederlage startete der Gegner BSV Mittenwalde in die neue Punktspielsaison. Im Pokal wurden immerhin Landesligist Königs Wusterhausen und auswärts Großthiemig bezwungen. Deshalb ist BSV-Trainer Jens Hortig mit dem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden. „Auch gegen Teltow betrachten wir uns nicht als David gegen Goliath. Jeder weiß, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat – und genau darin besteht am Sonnabend für uns die Chance, erneut für eine kleine Überraschung zu sorgen.“ Über den nächsten Gegner von Teltow oder Mittenwalde wird das Los am 18. September im Rahmen eines Verbandsliga-Punktspiels entscheiden. D. W.

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