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ATLAS: Reißleine

Für die Betroffenen führt es schnell an die wirtschaftlichen Grenzen: Drei Monate warten Potsdamer Eltern derzeit auf die Bearbeitung ihres Elterngeldantrags. Wer kann schon ohne Weiteres drei Monate Einkommensverlust ausgleichen – nachdem er für das Baby ohnehin die eine oder andere kostspielige Anschaffung gestemmt hat?

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Für die Betroffenen führt es schnell an die wirtschaftlichen Grenzen: Drei Monate warten Potsdamer Eltern derzeit auf die Bearbeitung ihres Elterngeldantrags. Wer kann schon ohne Weiteres drei Monate Einkommensverlust ausgleichen – nachdem er für das Baby ohnehin die eine oder andere kostspielige Anschaffung gestemmt hat? Wie drastisch die Situation ist, zeigen die Zahlen: Zwischen zehn und 15 Familien pro Woche müssen mit einem Hilfeschrei die Reißleine ziehen – immerhin springt die Stadt dann mit einem vorläufigen Bescheid und einer vorläufigen Zahlung ein. Das ist aber nur ein Doktern an den Symptomen, das den Arbeitsaufwand für die Elterngeldstelle im Endeffekt sogar noch größer macht: Denn jeder vorläufig beschiedene Antrag muss ein zweites Mal beschieden werden. Wenn die Stadt die Elterngeldstelle nun mit mehr und neuen Mitarbeitern verstärkt, ist das der einzig richtige Weg – auch wenn man beklagen muss, dass die Mühlen der Verwaltung bei der Neubesetzung allzu schwergängig waren. Den Eltern, die jetzt schon warten, ist damit nicht geholfen. Dass die Zahl der Beschwerden im Rahmen liegt, darf dabei nicht täuschen – die Energie für jeden zusätzlichen Schriftverkehr mit den Behörden ist bei jungen Familien sicher nicht besonders groß.

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