ATLAS: Reizvoll
Warum eigentlich nicht? So lange galt der Abriss des Terrassencafés „Minsk“ als gesetzt, dass sich die Frage, es zu erhalten, gar nicht mehr stellte.
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Warum eigentlich nicht? So lange galt der Abriss des Terrassencafés „Minsk“ als gesetzt, dass sich die Frage, es zu erhalten, gar nicht mehr stellte. Doch die Expertenrunde des Stadtforums, inzwischen ein wenig im Schatten der Veranstaltungsreihe „Potsdamer Mitte im Dialog“, tritt wieder ins Licht und richtet nun den Fokus auf den Brauhausberg. Über das architektonische Erbe der DDR ist in Potsdam bislang recht wenig gesprochen worden und vor allem wenig sachlich. Das hat – zum Teil auch gute – Gründe. Harte Wunden hat die Preußen-Wut der SED ins Herz der Stadt geschlagen, vielem davon steht zu Recht die Abrissbirne bevor. Beim „Minsk“ stehen die Dinge anders. Selbst eingefleischte Gegner der DDR-Baukultur bescheinigen dem Haus einen ästhetischen Reiz. Zweifellos ist das Betonbauwerk in einem besseren Zustand als sein graffitiverschmierter Anblick vermuten lässt. Ob es gerettet werden kann, hängt nun von den Bürgern ab und von der Stadtpolitik – schließlich ist das Areal Eigentum der Stadtwerke und damit in kommunaler Hand. Schwieriger dürfte es werden, eine Nutzung zu finden. Wenn der Brauhausberg wie geplant zum Wohnquartier wird, können die Disko-Zeiten des „Minsk“ wohl nicht wiederaufleben. Doch auch hier birgt vielleicht der einstige Zweck die Lösung – die Neueröffnung als Restaurant.
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