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Von Peer Straube: Rekordjahr im Tourismus

Übernachtungszahlen so hoch wie nie / Filmpark lockt mit „Agentennacht“ / Friedrich II. als Musical

Von Peer Straube

Stand:

Potsdam hat 2010 das stärkste Tourismusjahr seiner Geschichte erlebt. Mit 882 555 Übernachtungen seien so viele wie noch nie gezählt worden, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am gestrigen Donnerstag auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB). Im Schnitt hätten sich die Besucher 2,3 Tage in Potsdam aufgehalten, die gut 5100 Hotelbetten seien zu 42,5 Prozent ausgelastet gewesen. Da die Bettenzahl gleich blieb, habe es ein „echtes Wachstum“ gegeben. Steigender Beliebtheit erfreut sich Potsdam auch im Ausland. Vor allem auf den wichtigen Märkten USA und Japan seien Zuwächse bei den Besucherzahlen zu verzeichnen, sagte Jakobs. Auch der Tagungs- und Geschäftstourismus konnte Steigerungsraten verzeichnen. Erstmals habe man 2010 gleich mehrere Großkongresse mit „mehreren Tausend Teilnehmern“ nach Potsdam holen können, sagte der Chef der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), Dieter Hütte.

Damit sich der positive Trend fortsetzt, richten die Stadt, die Schlösserstiftung und die Tourismuswirtschaft bereits jetzt alles auf einen Namen aus: Friedrich II. Bekanntlich jährt sich der Geburtstag dieses bedeutendsten aller Preußenkönige 2012 zum 300. Mal. Das Jubiläum ist Anlass, den Monarchen gar zum Musical-Star zu machen. „Friedrich – Mythos und Tragödie“ heißt das Spektakel, das am 1. Juni 2012 in der Metropolis-Halle Premiere feiern soll. Der Veranstalter, die Spotlight Musicalproduktion GmbH aus Fulda, will die Geschichte des facettenreichen Königs mit „opulenten Kostümen, faszinierendem Lichtdesign, gigantischem Bühnenbild, mitreißenden Choreografien und Musik mit Ohrwurmcharakter“ auf die Bühne bringen.

Die Schlösserstiftung widmet sich dem König und Menschen Friedrich II. bekanntlich mit einer großen Sonderausstellung vom 28. April bis 28. Oktober 2012 im Neuen Palais. Bereits am 26. Januar 2012 eröffnet im Filmmuseum eine Schau mit dem Titel „Friedrich II. – über Gebühr berühmt“. Sie nähert sich dem Monarchen über den Schauspieler Otto Gebühr, der Friedrich II. in insgesamt 15 Filmen verkörpert hat. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte geht dem Mythos mit der Schau „König und Kartoffel“ auf den Grund. Die Stadt Potsdam ehrt den König vom 20. August bis 4. Dezember 2012 im Alten Rathaus mit der Ausstellung „Friedrich und Potsdam. Die Erfindung einer Stadt“, in der es um seinen prägenden Einfluss auf Potsdam geht.

Bevor die Landeshauptstadt jedoch dem Friedrich-Fieber verfällt, steht die kommende Saison noch ganz im Zeichen des Themenjahrs 100 Jahre Film. Ein besonderes Spektakel veranstaltet dazu am 14. Mai der Filmpark Babelsberg an der Glienicker Brücke – die „Agentennacht“. Während des Kalten Kriegs berühmt-berüchtigter Schauplatz des Austauschs von Spionen will sich der Filmpark dem Thema auch „auf filmische Weise nähern“, sagte Organisator Matthias Voß. Begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg soll es am Abend Action, ein „Lichtspiel von Millionen von Farben“ und nicht zuletzt spektakuläre Stunts geben, die an der Brücke „so noch nicht stattgefunden haben“. Bei freiem Eintritt erwarten die Veranstalter rund 20 000 Besucher.

Auch im Park Sanssouci steht das Thema Film an den ersten drei Septemberabenden im Mittelpunkt. Die Ufa huldigt ihrer gleichnamigen Vorgängerin, mit deren Engagement die Geschichte des Babelsberger Filmstandortes begann, mit der Aufführung dreier Kinofilme vor der prächtigen Kulisse der Orangerie in der Maulbeerallee. Gezeigt werden „Der letzte Mann“ und „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau sowie „Das Flötenkonzert von Sanssouci“. „Prominente Paten“ sollen vor jeder Aufführung eine thematische Einführung in den Film geben.

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