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Hochkomplex. Die 3D-Kamera.

© ddp

Homepage: Renaissance in drei Dimensionen

Potsdamer Filmstudenten drehen den ersten deutschen 3D-Film in HD-Qualität: „Topper gibt nicht auf!“

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Der „erste deutsche 3D-Film in hochauflösender Qualität“ wird derzeit an der Potsdamer Hochschule für Film- und Fernsehen (HFF) gedreht. „3D-Kino erlebt gerade eine Renaissance“, sagt Robert Laatz, künstlerischer Leiter des Projekts. „Dabei kappen wir allerdings die Brücken zur Vergangenheit in den 50er Jahren und entdecken im Grunde eine Kino-Sache völlig neu.“ Um bei der Wiederentdeckung ganz vorn mitzuspielen, hat sich die HFF mit dem Bundeswirtschaftsministerium und acht wissenschaftlichen Einrichtungen zum 3D-Konsortium Prime zusammengetan. An Geldern stehen 5,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Zum Start des Projektes erhielten HFF-Studenten Spezialunterricht. Darüber hinaus kaufte sich die Schule als erstes deutsches Medienhaus eine hochkomplexe 3D-Kamera. Selbst über ein eigenes 3D-Kino mit über 220 Plätzen verfügt die Hochschule jetzt. „Damit sind wir technologisch in der Lage, als einzige Fachhochschule einen 3D-Film von der Planung bis zur Endfertigung selbst herzustellen“, sagt Laatz stolz.

Das sei ein Alleinstellungsmerkmal der HFF in Deutschland und Europa. Mehr noch: Die deutsche Filmwirtschaft und andere Filmschulen erhielten aus Potsdam geschultes Personal für 3D-Produktionen. Als Praxistest entsteht der Kurzfilm „Topper gibt nicht auf!“, der am 26. März 2010 in der HFF Premiere haben soll. In der Hauptrolle ist Claude-Oliver Rudolph („Das Boot“) zu sehen. Regie führt der Filmstudent Félix Koch.

Der Film stellt an die Beteiligten – 50 Crewmitglieder und bis zu 12 Schauspieler – höchste Anforderungen. „Wenn man einen 3D-Film macht, muss man erst einmal 2D vergessen“, sagt Felix Koch. Projektleiterin Claudia Wegener hat in einer der vier Studien sogar herausgefunden, dass besonders Frauen im 3D-Kino öfter übel wird – trotz scharf projizierten Films. Über die neurologischen Hintergründe wird noch spekuliert. Die Filmleute selbst haben während der Arbeit ein Vielfaches an möglichen Fehlerquellen gegenüber einem Normalfilm registriert. Inzwischen hat sich das Studenten-Projekt schon herumgesprochen. Laatz und seine Professorenkollegin Wegener berichten von Anrufen aus der ganzen Welt, darunter nicht nur Filmleute, sondern auch Fernsehanstalten und Spiele-Firmen. Vor diesem Hintergrund könnte „Topper“ im nächsten Jahr auch auf der wichtigsten Game-Messe in Las Vegas zu sehen sein. PNN/ddp

Das Video stellte uns PotsdamTV zur Verfügung

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