Landeshauptstadt: Reserven für Neubau in der Platte?
Broschüre über DDR-Neubaugebiete
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Am Stern - Nach Reserven für den Wohnungsbau sucht die Verwaltung unter anderem in den Plattenbaugebieten. Das gab Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern im Bürgerhaus „Sternzeichen“ bei der Vorstellung der von Stadtkontor herausgegebenen Broschüre „Potsdamer Platte im grünen Bereich“ bekannt.
Im Rahmen des im nächsten Jahr fälligen Wohnungsbauentwicklungsprogramms werde auch an die Weiterentwicklung der DDR-Neubaugebiete gedacht. Konkrete Angaben machte Jakobs nicht, erwähnte jedoch allgemein Garagenstandorte, die dem Wohnungsbau weichen müssten. Mit der Wohnanlage „Sterntaler“ an der Galileistraße sowie der Nutheschlange im Zentrum Ost sind erste Versuche unternommen worden, die Neubaugebiete zu verdichten. Gegenwärtig entwickelt die Wohnungsbaugenossenschaft „Karl Marx“ das Areal der früheren Betriebsberufsschule in der Waldtstadt zu einer Wohnanlage mit Firmensitz. Karl-Marx-Vorstand Ulf Hahn erwähnte, dass es für das Gelände der abgerissenen Gaststätte „Auerochs“ ebenfalls Pläne für eine Wohnbebauung gebe.
In der erwähnten Broschüre sind die Entstehungsgeschichte, die Weiterentwicklung und die Perspektiven der Potsdamer Wohngebiete der sechziger bis achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts dokumentiert und illustriert. Die 91-seitige Veröffentlichung im DIN-A4-Format ist gleichsam der nachgereichte Katalog einer Ausstellung, die 2006 im Schaufenster der Fachhochschule zu sehen war. Sie markiert außerdem den Abschluss der Fördermaßnahmen seit dem Jahre 1993. 48 Millionen Euro sind seitdem in die DDR-Neubaugebiete geflossen. „Wir konnten alle Förderungen nutzen, weil wir die Eigenmittel aufgebracht haben“, sagt Jakobs. 16 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt sind so den Plattenbaugebieten zugute gekommen. Die Wohnungswirtschaft habe die immense Summe von 1,2 Milliarden Euro investiert, um die Wohnungen zu sanieren und deren Ausstattung und Komfort den modernen Anforderungen anzupassen. In Zukunft stehen Städtebaufördermittel nur begrenzt zur Verfügung. Laut Jakobs werde sich die Stadt insbesondere am Schlaatz und in Drewitz engagieren. Günter Schenke
Die „Potsdamer Platte im grünen Bereich“ gibt es beim Stadtkontor Babelsberg und im Fachbereich Stadterneuerung
Günter Schenke
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