
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Rettung für Marmorsaal
Sanierung des Neuen Palais’ hat begonnen
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Sanssouci - Die Schlösserstiftung hat mit ihrem größten Sanierungsvorhaben begonnen – der Restaurierung des Neuen Palais’. Eines der wichtigsten Vorhaben im größten Schloss der Stiftung ist die Rettung des einsturzgefährdeten Fußbodens im Marmorsaal. Am Donnerstag will Generaldirektor Hartmut Dorgerloh der Öffentlichkeit dafür nun die technische Lösung präsentieren, wie die Stiftung gestern mitteilte.
Für die Restaurierung des 600 Quadratmeter großen, prachtvollen Marmorfußbodens sammelt die Schlösserstiftung seit Ende 2009 Geld unter dem Motto „Ein Quart Geschichte“. Damit bezieht sie sich auf das zu Zeiten Friedrichs II. sehr beliebte 22,5 mal 28,5 Zentimeter große Format, das etwa für königliche Erlasse gebräuchlich war. Spenden ab zehn Euro werden angenommen, bereits für 40 Euro kann ein Quart des kostbaren Bodens instand gesetzt werden. Auf der Homepage der Schlösserstiftung kann sich jeder Spendenwillige per Mausklick sein persönliches Stückchen Fußboden aussuchen. Bislang sind 26 000 Euro an Spenden eingegangen. In die Liste der Mäzene haben sich unter anderem Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann eingetragen. Die mit 5000 Euro größte Einzelspende stammt von der Annemarie-Hilgemann-Stiftung. Insgesamt werden rund 1,5 Millionen Euro für das Vorhaben benötigt.
Wie berichtet, will die Schlösserstiftung zu den großen Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 300. Geburtstags von Friedrich II. im Jahr 2012 wenigstens einen Teil des Fußbodens restauriert haben. Bereits zu Jahresbeginn hatte Dorgerloh erklärt, die instabile Deckenkonstruktion des Grottensaals, die den Marmorfußboden des darüberliegenden Marmorsaals trägt, solle erhalten und nicht erneuert werden. Das ist zwar komplizierter, hat aber den denkmalpflegerischen Vorteil, dass die kostbaren Fliesen des Fußbodens nicht aufgenommen werden müssen, sondern an Ort und Stelle restauriert werden können.
Wenn Dorgerloh am Donnerstag die technischen Einzelheiten erläutert, wird er außerdem eine weitere Spende entgegennehmen können – vom Unternehmerverband Brandenburg. Der Stiftungschef appellierte an die regionale Wirtschaft, sich mit 750 Euro an der Restaurierung des Marmorfußbodens zu beteiligen. Ab dieser Summe können Unternehmen Partner der Spendenaktion werden. Sie bekommen eine Nennung auf der Stiftungs-Homepage und werden verlinkt.
Der Marmorfußboden im Neuen Palais mit seinen farbigen Blumenmotiven gilt als der größte und kostbarste Barockfußboden Europas. pee
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