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ATLAS: Richtig befürchtet

Sabine Schicketanz über eine Rettung in letzter Not

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Sie hätten kein Vertrauen in die Moderne, seien in der Vergangenheit verhaftet: Dies hat man jenen vorgeworfen, die befürchteten, auf dem Alten Markt könne als neuer Landtag ein gesichtsloser Glas-Stahl-Beton-Bau entstehen. Spätestens seit gestern steht fest: Die Befürchtungen waren berechtigt, sie laut zu äußern, hat Potsdams Mitte vor einer Bausünde bewahrt. Denn die sechs Entwürfe für den Landtag, die die Fachjury am Mittwoch zu sehen bekam, vermochten nicht zu begeistern. Ein einziger nur soll überhaupt ein wenig Knobelsdorffsche Anmutung haben. Damit ist klar: Hasso Plattners 20-Millionen-Euro-Spende war die Rettung in letzter Not. Dabei muss erwähnt werden, dass Plattner sein Angebot sicher nicht nur wegen des überzeugenden Bürgerengagements gemacht hat – sondern auch, weil er beste Kontakte zu Ministerpräsident Matthias Platzeck pflegt. Dem wurde vorgeworfen, sich zu wenig für ein Landtagsschloss stark zu machen. Doch sein Anteil daran, dass nun ein Schloss gebaut werden kann, ist größer als mancher glauben mag. Klar ist jetzt auch: Das Verfahren einer Öffentlich-privaten Partnerschaft für den Landtagsneubau ist wenig geeignet. Bau- und Betriebskosten sowie Funktionalität stehen im Mittelpunkt. Alle drei Faktoren müssen stimmen – doch sie müssen auch eine Einheit bilden mit der architektonischen Qualität. Jetzt kommt es darauf an, dass die Konsortien diese Herausforderung bestehen.

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