ATLAS: Risiko
ATLAS Günter Schenke über das Geheimnis des Freizeitbades Wir wissen jetzt wie das Freizeitbad am Brauhausberg aussehen wird und wir wissen es auch nicht. Ein „echter Oscar Niemeyer“ sei es, sagen die fünf Personen, die den Entwurf gesehen haben, etwas Einzigartiges, noch nie Dagewesenes, eine einmalige Schöpfung, ein Unikum für Potsdam.
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ATLAS Günter Schenke über das Geheimnis des Freizeitbades Wir wissen jetzt wie das Freizeitbad am Brauhausberg aussehen wird und wir wissen es auch nicht. Ein „echter Oscar Niemeyer“ sei es, sagen die fünf Personen, die den Entwurf gesehen haben, etwas Einzigartiges, noch nie Dagewesenes, eine einmalige Schöpfung, ein Unikum für Potsdam. Das Wort Unikum gebrauchte Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen, der es ja wissen muss. Er hat nämlich eine Zeichnung des 97-jährigen Architekten-Stars in seinem Dienst-Safe. Wie weiland Friedrich II. das Schloss Sanssouci oder Erich Mendelsohn den Einsteinturm, hat Niemeyer für das Brauhausberg-Bad einige geniale Striche gezeichnet, die das Ganze charakterisieren. Nur kennt sie außer Paffhausen niemand. Oscar Niemeyers Neffe und engster Mitarbeiter hätte nach eigenem Bekunden keine Probleme, die jetzt vorliegenden Entwürfe zu zeigen. Es sei ihm aber verboten worden, vertraute er den PNN an. Bauherr und Stadtverwaltung wollen offenbar kein Risiko eingehen. Das dokumentierten sie schon bei der Architektenauswahl: Nominierung statt Ausschreibung. Und jetzt wollen sie eine perfekte Planung erreichen, die jedes Risiko einer gegenteiligen oder verändernden Auffassung ausschließt. Das aber ist ihr größtes Risiko.
Günter Schenke
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