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Landeshauptstadt: Risikogruppe kranke Menschen

Gefahr durch Legionellen in Krankenhäusern äußerst gering

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Gefahr durch Legionellen in Krankenhäusern äußerst gering Von Sandra Schipp Die Gefahr von Legionellenerkrankungen kann nach Ansicht von Ärzten auch in Krankenhäusern nicht vollständig gebannt werden. Das Risiko, sich in einer Klinik mit Legionellen anzustecken, sei aber äußerst gering, sagte der Chefarzt der Abteilung Innere Medizin am Potsdamer St. Josefs Krankenhaus, Eckart Frantz. Dennoch würden immer wieder Fälle bekannt. Frantz nahm zugleich die Betreiber des Klinikums Frankfurt (Oder) in Schutz. Dort waren zum Jahreswechsel und im Juli insgesamt zwölf Menschen an Legionellose erkrankt, mindestens zwei Patientinnen starben. Bislang sei nicht nachgewiesen, ob die Erreger bei den infizierten Patienten mit den in den Wasserleitungen gefundenen Legionellen übereinstimmten, kritisierte der Chefarzt. Es sei durchaus möglich, dass sich die Erkrankten schon vor dem Klinikaufenthalt mit Legionellen infiziert haben. Die Todesfälle in Frankfurt hätten zu einer Hysterie geführt, die nicht gerechtfertigt sei. Wer nach Legionellen suche, werde quasi überall fündig, betonte Frantz. Normalerweise werde eine intakte Immunabwehr mühelos mit den Erregern fertig. Alten und kranken Menschen könnten Legionellen allerdings gefährlich werden. Daher seien Patienten in Krankenhäusern auch anfälliger für die Erkrankung. Das Robert-Koch-Institut gehe von bundesweit jährlich 6000 bis 10 000 Lungenentzündungen aus, die durch Legionellen verursacht wurden. Die Dunkelziffer sei allerdings erheblich, da die Krankheitsursache nicht immer genau geklärt werde. Im vergangenen Jahr seien offiziell 413 Fälle registriert worden. Schätzungsweise ein bis fünf Prozent der Patienten, die mit Lungenentzündung in Krankenhäusern behandelt werden, seien durch Legionellen erkrankt, sagte Frantz. Sei die Krankheit erst einmal erkannt, sei die Behandlung sehr einfach und erfolgversprechend. Trotzdem gebe es immer wieder Todesfälle. Einer der Gründe dafür sei, dass die Nachweisverfahren sehr aufwändig und nicht besonders sicher seien. Dadurch gehe Zeit für die Behandlung verloren.

Sandra Schipp

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