Die Karten sind gemischt, Katherina Reiche geht das Risiko ein. Die vor sechs Jahren als Familienministerin einer Stoiber-Regierung gehandelte Bundestagsabgeordnete will sich erstmalig in die kommunalen Streitigkeiten der Christdemokraten stürzen, einmischen, kräftig umrühren und die bürgerliche Mitte stärken. Ein gefundenes Fressen für die Anhänger des scheidenden Kreisvorsitzenden Wieland Niekisch. Denn Reiche hat, wenn überhaupt, nur einen Makel im anstehenden Machtkampf in der Potsdamer CDU. Ihr Mann heißt Sven Petke. Die Strategie der Niekisch-Befürworter ist somit klar. Sie werden Reiche vorwerfen, sie sei Petke-gesteuert und würde in den Kampf um den Kreisvorsitz ziehen, damit ihr Mann einen weiteren Kreisverband im Kampf gegen den Parteivorsitzenden Ulrich Junghanns hinter sich hat. Denn Niekisch gehört zum Junghanns-Lager und der Potsdamer Kreisverband hat den jetzigen Landesvorsitzenden, der mit einer hauchdünnen Mehrheit gegen Petke gewann, unterstützt. Reiche wird daher alle Mühe haben, sich den Angriffen zu erwehren, die die Gegner starten. Dabei stürzt sie sich in ein Abenteuer mit offenem Ausgang, bei dem am Ende nicht nur die Potsdamer CDU demoliert dastehen kann, sondern auch die eigene Bundestags-Spitzenkandidatin.
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