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SCHÖNBOHM meint: „Rispetta significa civilta“

Der Name unserer geschichtsträchtigen Landeshauptstadt ist an jedem Stadteingangsschild zu lesen – und weckt sicherlich bei jedem Lesenden eigene Assoziationen. Ich persönlich fühle mich mit der Potsdamer Gegenwart ebenso eng verbunden – wie auch seinem historischen Anspruch verpflichtet.

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Der Name unserer geschichtsträchtigen Landeshauptstadt ist an jedem Stadteingangsschild zu lesen – und weckt sicherlich bei jedem Lesenden eigene Assoziationen. Ich persönlich fühle mich mit der Potsdamer Gegenwart ebenso eng verbunden – wie auch seinem historischen Anspruch verpflichtet. Daher möchte ich heute auf kritische Stimmen von Mitbürgern eingehen, die zum Wiederaufbau des Stadtschlosses – und dem geplanten Sitz des Potsdamer Parlaments darin – zu hören sind. Jede Landeshauptstadt ist normalerweise Sitz der Regierung und seines Parlamentes. Potsdam wurde erneut Sitz der Landesregierung nach der friedlichen Revolution im Jahre 1990. Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen, in denen die Historie wieder einen angemessenen Stellenwert erlangte. In dem Bau des Stadtschlosses werden sich Geschichte und Gegenwart begegnen und es wird von dort die Zukunft des Landes demokratisch gestaltet werden. Mit dem dann möglichen Umzug des Landtages vom Brauhausberg in die Stadtmitte bekommt unser Landtag einen repräsentativen Bau, der dem Anspruch unseres Parlamentes als Vertreter unserer Bürger entspricht und der nach den Zerstörungen des Krieges uns die historische Mitte wiedergibt. Die Potsdamer und Brandenburger sollten sich darüber freuen. Die zahlreichen Besucher Potsdams wandern auf den Spuren der Geschichte und spüren dem Neuen nach, was hier entsteht – an Kultur und Geist. Mit dem Stadtschloss als Sitz des Landtages wird ein Zentrum entstehen, das dem von den Bürgern 1990 errungenen demokratischen Lebensverständnis entspricht und dieses mit unserer Vergangenheit versöhnt. Zudem hat Potsdam im Denken und Tun für die Mark Brandenburg eine Vorbildfunktion. Mit dem Sitz des Parlamentes in der historischen Mitte wird symbolhaft die Versöhnung zwischen blutiger Vergangenheit und demokratischer Gegenwart spürbar. „Rispetta significa civilta“ heißt es auf der Strandpromenade eines belebten italienischen Badeortes: Respekt bedeutet Zivilisation.

Unser Autor Jörg Schönbohm ist ehemaliger Innenminister des Landes Brandenburg, Senator in Berlin, General a.D. der Bundeswehr und Ehrenvorsitzender der CDU Brandenburg. Er lebt in Kleinmachnow.

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