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Landeshauptstadt: Rollenbilder aufbrechen

Gleichstellungsbeauftragte lädt zum Frauentag ein

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Sie hat den Jazz auf die Bühnen der DDR gebracht: Ruth Hohmann. Ein Auftritt der mittlerweile 80-jährigen Sängerin ist der Höhepunkt der diesjährigen Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 8. März im Nikolaisaal, zu dem Martina Trauth-Koschnick, die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt, einlädt. Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche gibt es vom 1. bis 14. März in Potsdam noch weitere Diskussionen, Kulturveranstaltungen und den traditionellen Frauentagsbrunch im Frauenzentrum, erstmals an der neuen Adresse in der Schiffbauergasse.

Auch wenn seit der „Premiere“ des internationalen Frauentags vor 101 Jahren bereits viel in Sachen Gleichstellung der Geschlechter passiert sei, habe der Frauentag noch „volle Daseinsberechtigung“, betont Martina Trauth-Koschnick. Aktuelle Themen seien etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch von Beruf und Ehrenamt, sagte sie mit Verweis auf die Potsdamer Stadtpolitik: In den vergangenen Monaten hatten drei Stadtverordnete ihr zeitraubendes Mandat niedergelegt. Dem müsse mit „familienfreundlichen Sitzungszeiten“ vorgebeugt werden, sagt die Gleichstellungsbeauftragte.

Auch bei der staatlich finanzierten Elternzeit liegen die Männer zurück: Bislang nutzten nur knapp ein Drittel aller Potsdamer Väter die Elternzeit. Die Rahmenbedingungen dafür müssten weiter verbessert, traditionelle Rollenbilder aufgebrochen werden, fordert Trauth-Koschnick: So gebe es etwa Firmen, die nicht bereit sind, männlichen Mitarbeitern Elternzeit zu gewähren. Auch der Einkommensunterschied in einer Partnerschaft oder Ehe könne die Entscheidung für oder gegen die Elternzeit des Vaters beeinflussen. Auch eine Frauenquote hält Martina Trauth-Koschnick vor dem Hintergrund der männerdominierten Vorstandsetagen für notwendig: „Von alleine passiert da nichts.“

In der Bevölkerung sind Frauen statistisch knapp in der Mehrzahl: In Potsdam lebten laut Stadtangaben Ende 2011 75 636 Männer und 81 725 Frauen. jaha

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