Landeshauptstadt: Römische Bank erneuert
Rekultivierung des Schlossparks Sacrow im wesentlichen abgeschlossen
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Sacrow - Die Römische Bank an der Sacrower Lanke lädt wieder zum Ausruhen ein. Gestern wurde sie von Prof. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, zur öffentlichen Nutzung freigeben. Er dankte besonders dem Berliner Ehepaar Ursula und Klaus Hertel, das zu runden Geburtstagen auf Geschenke verzichtet und Spenden für die Exedra erbeten hatte. 5000 Euro kamen so zusammen. Die beiden pensionierten Studienräte hatten auf Spaziergängen durch den Sacrower Schlosspark und während ihrer Paddeltouren auf der Havel den Aussichtspunkt entdeckt und den maroden Zustand der Bank bedauert.
Dies liegt schon einige Jahre zurück, denn die Restaurierung der Exedra (halbrunde Bank) erwies sich als schwieriger und aufwändiger als gedacht. Die Stiftung musste noch einmal 50 000 Euro locker machen, um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Doch die Summe ist nicht in den Sand gesetzt. Die Bank hat einen berühmten Bauherren, einen berühmten Schöpfer und ein noch berühmteres Vorbild. König Friedrich Wilhelm IV., der 1841 das Anwesen gekauft hatte, beauftragte den Architekten Ludwig Persius mit dem Entwurf. Der folgte darin der weltbekannten Granitbank der Priesterin Mammia aus dem im Jahr 79 n. Chr. vom Vesuv verschütteten Pompeji.
Die Wiederherstellung der Exedra stellt einen gewissen Abschluss der Rekultivierung des von Lenné entworfenen Parks Sacrow dar. Er war in der DDR-Zeit verwildert und in den 80er Jahren von den Grenztruppen sogar als Schule für ihre Spürhunde missbraucht worden. 1995 wurde er an die Schlösserstiftung übergeben, die ihn seitdem unter Anleitung von Gartenkustos Gerd Schurig schrittweise dem ursprünglichen Bild angenähert hat.
Keine positiven Nachrichten hatte Prof. Dorgerloh dagegen zum Schloss Sacrow. Das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert wartet immer noch auf die Sanierung und eine neue Nutzung. Dafür gebe es noch kein Konzept, bedauerte der Generaldirektor. Die in den 90er Jahren begonnenen Arbeiten sind wegen fehlender Mittel bisher nicht weitergeführt worden. Zurzeit werden lediglich einige Räume in der Saison durch den Verein Ars Sacrow für Ausstellungen, Konzerte und Lesungen genutzt.
Erhart Hohenstein
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