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Altes wieder wie neu. Für 528 000 Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung wurde das Rosenhaus im Neuen Garten äußerlich wiederhergestellt.

© Andreas Klaer

Königliche Gartenbauten: Rosenhaus im Neuen Garten saniert

Mit 3,4 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II konnte die Schlösserstiftung nun vier marode Bauwerke nach historischem Vorbild wiederherstellen: Die Lorbeerhäuser im Park Babelsberg, das historische Gewächshaus und das Hofgärtnerhaus im Neuen Garten sowie die historische Brauchwasserleitung für die Bewässerung von Park Sanssouci.

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Neuer Garten – Die Sanierung der königlichen Gärten in Potsdam ist wieder ein Stück vorangekommen. Mit 3,4 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II konnte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) nun vier marode Bauwerke nach historischem Vorbild wiederherstellen: die Lorbeerhäuser im Park Babelsberg, das historische Gewächshaus und das Hofgärtnerhaus im Neuen Garten sowie die historische Brauchwasserleitung für die Bewässerung vom Park Sanssouci in der Breiten Straße.

Mit einer kleinen Zeremonie feierte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) gestern mit Geldgebern und am Bau Beteiligten die Wiederherstellung von Gewächshaus und des Hofgärtnerhaus. Das Gewächshaus, auch als Rosenhaus bekannt, ist äußerlich wiederhergestellt. Das Gewächshaus befindet sich direkt an der westlichen Parkmauer und ist öffentlich nicht zugänglich. In den letzten Jahrzehnten war es verfallen, lediglich der viereckig aufgemauerte und sich nach oben verjüngende Schornstein aus rotem Backstein schien unversehrt und weithin sichtbar. Er ist 100 Jahre alt und stammt aus der Zeit, als das Treibhaus eine Warmwasserheizung erhielt.

Laut SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh wären diese und andere Baumaßnahmen ohne hundertprozentige Förderung aus dem Konjunkturpaket II des Bundes nicht möglich gewesen. Das Gewächshaus schlägt mit 528 000 Euro für den ersten Bauabschnitt zu Buche. Die vom Berliner Büro Haas Architekten veröffentlichten Bilder vor Beginn des Wiederaufbaus des Rosenhauses zeigten einen völlig verfallenen Bau ohne Dach und mit maroden Mauern. Jetzt machen die glatten gelben Klinkerwände und die neuen Dächer mit Isolierverglasung und automatischer Innenverschattung geradezu einen modernen Eindruck. Beim genauen Hinsehen sind historische Mauertechniken sowie alte Steine und Mauerteile im Inneren erkennbar. Teilweise haben die Architekten sie bewusst sichtbar gemacht.

Laut Stiftung sind ab 1826 Bautätigkeiten auf dem Standort nachgewiesen. Im Jahre 1911 bestanden die historischen Gewächshäuser aus fünf Gebäudeteilen, von denen das Rosenhaus sowie Treib- und Heizhaus im maroden Zustand erhalten blieben. Der Ausdruck „Rosenhaus“ trifft nur bedingt zu, denn ab 1881 wurden hier Weinstöcke getrieben. Südlich der Anlage sollen sich im Erdreich weitere Reste eines Gewächshauses befinden.

Die Restaurierung hat zehn Monate gedauert. Im nächsten Jahr ist eine neue Heizungsanlage geplant, um die Kübelpflanzen in der kalten Jahreszeit hier unterzubringen. Derzeit überwintern diese in benachbarten Folien-Gewächshäusern mit Elektroheizkörpern. Diese Provisorien werden 2012 abgerissen.

Ebenfalls fertiggestellt sind Fassade und Dach des Hofgärtnerhauses. Nach Erkenntnissen der Bauforschung entstand ein erster Teil des Gebäudes für die Zucht von Seidenraupen 1722 – lange vor der Anlage des Neuen Gartens im Auftrag König Friedrich Wilhelms II. Die Sanierung kostete 653000 Euro. (mit dapd)

Günter Schenke

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