Von Katrin Schulze: Rotation Köpenick
Union muss sich heute gegen Frankfurt neu sortieren
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Berlin - Ein gewisser Hang zur Selbstironie lässt sich Macchambes Younga-Mouhani nicht absprechen. „Gute Quote, ne?“, witzelte der Mittelfeldspieler des 1. FC Union vor etwa zwei Wochen. Gemeint waren sein vier Gelben Karten, die er bis dato in der Zweiten Liga gesammelt hatte. Mittlerweile hat sich Younga-Mouhani im Spiel gegen Aachen wegen Meckerns seine fünfte Verwarnung eingehandelt – im zehnten Saisonspiel wohlgemerkt. Das ist in der Tat eine beachtliche Bilanz, die nicht gerade von einem temperamentlosen Fußballspieler zeugt.
So lustig ist das aber gar nicht. Jedenfalls nicht für Uwe Neuhaus. „Ich habe jetzt wohl ein Problem auf der Sechser-Position“, sagt der Berliner Trainer. Dass Younga-Mouhani nach der fünften Gelben Karte nun am Freitag gegen den FSV Frankfurt (18.00 Uhr, Alte Försterei, live auf Sky) fehlt, trifft Neuhaus so schwer, weil sich der 35 Jahre alte gebürtige Kongolese als Organisator vor der Abwehr in seiner Mannschaft etabliert hat – in allen zehn Saisonspieler stand er von Beginn an auf dem Platz, fast immer spielte er durch. Zuletzt sogar als Kapitän.
Bislang hat Unions Trainer ein gutes Händchen für kleinere Umbauarbeiten an seiner Mannschaft bewiesen. Als er in der vergangenen Woche überraschend die Stammspieler Marco Gebhardt und Michael Bemben zunächst auf die Ersatzbank setzte, gewannen die Berliner nach zwei Niederlagen zuvor 4:1 bei Alemannia Aachen. Deshalb „würde ich gegen Frankfurt natürlich gerne dieselbe Startelf wie in Aachen aufbieten“, sagt Neuhaus. „Geht aber leider nicht.“ Die anstehende Korrektur scheint dem Coach größere Schwierigkeiten zu bereiten, weil die Alternativen auf der wichtigen Köpenicker Sechser-Position nicht wirklich klar sind.
Es geht nicht darum, einen gleichwertigen Ersatz für Younga-Mouhani zu finden, den gibt es in der Mannschaft nämlich nicht wirklich, sondern einen, der größeren Schaden abwendet. Schließlich fällt auch Dominic Peitz wegen einer Innenbanddehnung im Knie als Kandidat für den offenen Posten aus. Wahrscheinlich ist deshalb, dass Bernd Rauw, der vergangene Woche erstmals in der Startformation stand, auf die Sechs rückt. Denkbar wäre auch ein Einsatz von Michael Parensen oder ein Comeback des bisher kaum berücksichtigen Daniel Schulz oder ... oder ... oder. Angesichts der Varianten „sind meine Gedanken diesbezüglich noch nicht abgeschlossen“, sagt Neuhaus.
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