Landeshauptstadt: Rotaviren setzen den Babys zu Schluckimpfung wird vom Klinikum empfohlen
Die Zahl der Erkrankungen mit Rotaviren, die Fiber, Erbrechen und Durchfall erzeugen, ist in den nasskalten Wintermonaten 2009 erneut angestiegen. Die Kinderklinik des Potsdamer Klinikums „Ernst von Bergmann“ hat im Moment alle Hände voll zu tun, um Säuglinge und Kleinkinder, die besonders gefährdet sind, zu versorgen.
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Die Zahl der Erkrankungen mit Rotaviren, die Fiber, Erbrechen und Durchfall erzeugen, ist in den nasskalten Wintermonaten 2009 erneut angestiegen. Die Kinderklinik des Potsdamer Klinikums „Ernst von Bergmann“ hat im Moment alle Hände voll zu tun, um Säuglinge und Kleinkinder, die besonders gefährdet sind, zu versorgen. Oberärztin Dr. Eva-Susanne Behl hat im Moment 22 Kinder auf der Station, von denen allerdings nicht alle an Brechdurchfall durch Rotaviren leiden. Alle Durchfallerkrankungen bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr werden jedoch zu 90 Prozent durch den Rota-Virus verursacht. Je kleiner das Kind ist, um so schneller besteht Lebensgefahr. Durch das ständige Erbrechen würden Babys sehr schnell austrocknen und müssten über einen Tropf mit Flüssigkeit versorgt werden, schildert Dr. Behl den Krankheitsverlauf. Deshalb sei auch eine Einweisung auf die Kinderstation unumgänglich. Außerdem werde mit einem Pro-Biotikum, fiebersenkenden und schmerzstillenden Mitteln dem Krankheitsverlauf entgegengewirkt. Nach 48 Stunden seien die Babys dann meist so weit stabilisiert, dass sie wieder in ambulante Behandlung entlassen werden könnten, sagt Dr. Behl. Dann habe sich die Station aber schon wieder mit neuen Patienten gefüllt.
Die Oberärztin und das Potsdamer Gesundheitsamt empfehlen deshalb für Kleinkinder eine Schluckimpfung, die ab der 6. bis zur 26. Lebenswoche verabreicht werden kann. Die Nebenwirkungen seien minimal, der Impfschutz aber sehr gut. Der Ansteckungsgrad bei Rotaviren sei sehr hoch, da nur wenige Viren für eine Erkrankung ausreichten. Sie werden durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. In Sachsen übernehmen die Krankenkassen generell schon die Kosten, im Land Brandenburg seien die meisten Kassen dazu bereit, auch die AOK, so Behl. Geschluckt werden muss je nach Impfstoff, der zwischen 180 und 190 Euro kostet, zwei bis dreimal. Bei Erwachsenen ist der Krankheitsverlauf nicht so bedrohlich. Sie können die Infektion meist allein überwinden.
Auch Angelika Groß vom städtischen Jugendgesundheitsdienst empfiehlt die Impfung, die von den niedergelassenen Ärzten vorgenommen wird. Impfstoff sei ausreichend vorhanden. Leider sei die Ablehnung von Impfungen bei Eltern und in einigen Kindereinrichtungen noch immer zu groß, bedauert sie. Auch Impfungen gegen Masern und Röteln würden nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen. Die Ansteckungsgefahr sei deshalb unnötig gewachsen.dif
Weiteres im Internet unter:
www.rotavirus-info.de
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