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Landeshauptstadt: Rote Grenze im weißen Nebel

So empfängt Potsdam heute Abend seine Bambi-Gäste: Die Glienicker Brücke in Blau – von der Potsdamer Seite grüßt das Rehkitz in warmen Gelbtönen

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Berliner Vorstadt - „Ein wenig intensiver könnten die Bögen der Brücke noch angestrahlt werden.“ Hans-Jürgen Deponte schaut kritisch auf die Glienicker Brücke, deren Stahlskelett in tiefem Blau schimmert – die Farbe der Bambi-Gala. Mitten auf der Brücke pustet eine Maschine weißen Kunstnebel auf die Straße, ein rotes Lichtband wird erkennbar – es ist Depontes Werk. Gemeinsam mit Knut Radowsky, dem technischen Leiter des Nikolaisaals, der Stadtverwaltung und dem Babelsberger Art Department schuf der Event-Designer die Lichtinstallation an der Glienicker Brücke, der „Agentenbrücke“ zwischen Berlin und Potsdam. Das beleuchtete Bauwerk – regionales Sinnbild der Wiedervereinigung – soll die Bambi-Gäste auf das Thema der Verleihung hinweisen: den 20. Jahrestag des Mauerfalls.

Gestern gab es die Generalprobe. Rund 100 Lampen installierten Radowsky und seine Techniker an der Brücke, die heute ab dem Einbruch der Dunkelheit ein nahezu mystisch-geheimnisvolles blaues Licht ausstrahlen. Eine vier Meter hohe Bambi-Silhouette steht in warmes Licht gehüllt an der Villa Schöningen. Gebaut hat sie das Babelsberger Art Department, genauer Lehrling Tobias Heße, der gestern mit berechtigtem Stolz auf sein Werk blickte. „Zwei Wochen Arbeit waren es“, erzählt er. Und natürlich „eine ganz außergewöhnliche Arbeit“, gesteht er. Allein der Materialwert liege bei einer fünfstelligen Summe, der ideelle Wert wird ungleich höher sein. Das Rehkitz wird erleuchtet von warmen Gelb-Strahlern und Lichtschlangen und ist, wenn man von der Berliner Seite aus nach Potsdam fährt, direkt inmitten der Brückenbögen zu sehen.

Ein Blick, den der Großteil der Bambi- Gäste genießen können, denn die schwarzen Luxuslimousinen, die die rund 800 Gäste von Berlin nach Babelsberg bringen, fahren alle über die Glienicker Brücke, sagte Bambi-Sprecherin Susanne Bömmel. Auch Gästen, die individuell anreisen, wurde die Route über die Glienicker Brücke ans Herz gelegt.

Aber auch an jene Gala-Gäste, die nicht über das Potsdamer Symbol der Wiedervereinigung rollen – gemunkelt wird, dass mindestens einer der Bambi-Besucher mit dem Helikopter anreisen wird – haben die Gala-Organisatoren um Produzent Werner Kimmig gedacht. Gestern, zur Beleuchtungs-Generalprobe ließ Kimmig einen kleinen Film mit der Bambi-Shuttleflotte auf der illuminierten Brücke drehen. Der Trailer soll heute Abend zur Verleihung gezeigt werden. Dann wird auch Hans-Jürgen Deponte zufrieden sein mit der ausgeleuchteten Brücke. Denn kurz vor dem Drehstart des Films ließ Deponte die notwendigen Licht-Korrekturen machen, das blaue Licht strahlte die Stahlträger an, sanft schimmerten die Bögen im weißen Schein und das Bambi lockte im warmen Gelb. Deponte befindet: „Jetzt ist die Stimmung perfekt“. Kay Grimmer

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